Ludwig Mises

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Ludwig Mises (um 1930)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mises, Ludwig
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Mises, Ludwig Heinrich Edler von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Univ.-Prof., Edler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7774
GNDGemeindsame Normdatei 118582747
Wikidata Q84233
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. September 1881
GeburtsortOrt der Geburt Lemberg, Galizien
SterbedatumSterbedatum 10. Oktober 1973
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Nationalökonom, Soziologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 23.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes LudwigMises.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ludwig Mises (um 1930)

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1961)
  • Ehrendoktorat der Rechtswissenschaften der New York University (Verleihung: 1963)
  • Ehrendoktorat der Politikwissenschaften der Universität Freiburg im Breisgau (Verleihung: 1964)


Ludwig Mises, * 29. September 1881 Lemberg, Galizien (Lwów, Ukraine), † 10. Oktober 1973 New York, Nationalökonom.

Biografie

Ludwig Mises war der Bruder von Richard Mises und wurde nach seinem Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1906) nach zweijähriger Tätigkeit im Justizressort Referent der finanzpolitischen Abteilung der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie. Diese Funktion übte er bis 1933 aus. 1913 habilitierte er sich zudem an der Universität Wien (1918 tit. Prof.) für Nationalökonomie und lehrte daraufhin als Privatdozent. 1926 gründete er das Österreichische Institut für Konjunkturforschung.

1934 emigrierte Ludwig Mises in die Schweiz, wo er eine Gastprofessur am Institut Universitaire des Hautes Études in Genf antrat, die er bis 1940 innehatte. Über Mexiko emigrierte er 1940 in die USA und arbeitete dort zunächst für das National Bureau of Economic Research, ehe er ab1945 an der New York University über fast dreißig Jahre wissenschaftlich als Autor und Lehrer tätig war.

Mises gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Schule der Nationalökonomie und war unerbittlicher Kritiker jeder Planwirtschaft sowie Verfechter der liberalen Staats- und Wirtschaftsordnung. In der Geschichte der Volkswirtschaftslehre sicherten ihm seine Beiträge zur ökonomischen Theorie eine dauerhafte Stellung zu. Während zu Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit Untersuchungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte standen, trat nach und nach der Einfluss des Nationalökonomen Eugen von Böhm-Bawerk hervor, dessen Seminar Mises durchlaufen hatte. Unter Böhm-Bawerks Einfluss steht auch die Habilitationsschrift "Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel", mit welcher er 1912 wichtige Impulse zur Werttheorie geliefert hat.

Anschließend verlagerte sich Mises' Interesse auf die Fragen des Verhältnisses zwischen Staat und Wirtschaft. In seiner Untersuchung zur Wirtschaftsrechnung im Sozialismus brach sich seine grundlegende Skepsis gegenüber der gelenkten und geplanten Wirtschaftsentwicklung Bahn.

Nach diesen wirtschafts- und konjunkturtheoretischen Forschungen befasste sich Mises vermehrt mit der Methodologie der Sozialwissenschaften, die er um eine umfassende "Theorie des Handelns und Wirtschaftens" (1940) erweiterte und mit der er sich in einen starken Widerspruch zu den herrschenden Strömungen (vor allem zum interventionistischen Keynesianismus) begab.

Ludwig Mises wirkte nicht nur durch seine zahlreichen Publikationen. Auch ein bedeutsamer, bereits in Wien aufgebauter Kreis von Schülern trugen seine Lehre in die akademische Welt. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Friedrich August Hayek, Gottfried Haberler, Fritz Machlup und Oskar Morgenstern.

Abseits des akademischen Lehrbetriebes focht Mises in der 1947 von seinem Schüler Friedrich August Hayek ins Leben gerufenen Mont Pèlerin-Gesellschaft gegen die damals sehr einflussreiche Idee einer zentralgeplanten Wirtschaft.


Werke

  • Ludwig Mises: Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel. München [u. a.]: Duncker & Humblot 1912 (Habilitationsschrift)
  • Ludwig Mises: Über Kriegskostendeckung und Kriegsanleihe. Wien: Phoebus1918
  • Ludwig Mises: Nation, Staat und Wirtschaft. Beiträge zur Politik und Geschichte der Zeit. Wien: Manz 1919
  • Ludwig Mises: Die Gemeinwirtschaft. Untersuchung über den Sozialismus. Jena: G. Fischer 1922
  • Ludwig Mises: Liberalismus. Jena: G. Fischer 1927
  • Ludwig Mises: Geldwertstabilität und Konjunkturpolitik. Jena: Fischer 1928
  • Ludwig Mises: Grundprobleme der Nationalökonomie. Untersuchung über Verfahren, Aufgaben und Inhalte der Wirtschafts- und Gesellschaftslehre. Jena: G. Fischer 1933
  • Ludwig Mises: Die Wurzeln des Antikapitalismus. Frankfurt am Main: Knapp 1958
  • Ludwig Mises: The Epistemological Problems of Economics. Princeton, NJ [u. a.]: Van Nostrand 1960
  • Ludwig Mises: The Ultimate Foundation of Economic Science. Princeton, NJ [u. a.]: Van Nostrand 1962

Quellen

Literatur

  • Thomas Olechowski / Tamara Ehs / Kamila Staudigl-Ciechowicz: Die Wiener Rechts-und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938. Göttingen V & R unipress 2014, 569 ff.
  • Thorsten Polleit: Ludwig von Mises. Leben und Werk für Einsteiger. München: FBV 2013
  • Jörg Guido Hülsmann: Mises. The last Knight of Liberalism. Auburn / Alabama: Ludwig von Mises Institut 2007
  • Carsten Pallas: Ludwig von Mises als Pionier der modernen Geld- und Konjunkturlehre. Eine Studie zu den monetären Grundlagen der Austrian Economics. Marburg: Metropolis-Verlag 2005 (Hochschulschrift)
  • Friedrich Stadler [Hg.]: Vertriebene Vernunft. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930–1940. Bd. 2/1. Münster: LIT-Verlag 2004, S. 744 ff.
  • Israel M. Kirzner: Ludwig von Mises. The Man and his Economics: Wilmington / Delaware: ISI Books 2001
  • Eamonn Butler: Ludwig von Mises. Fountainhead of the Modern Microeconomics Revolution. Aldershot: Gower Publishers 1988
  • Ludwig Mises: Erinnerungen von Ludwig von Mises. Stuttgart: Fischer 1978

Weblinks