Eugen Böhm-Bawerk

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Eugen Böhm-Bawerk (1911)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Böhm-Bawerk, Eugen
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. jur., Sektionschef, Geheimrat, Ritter von, Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1568
GNDGemeindsame Normdatei 118660691
Wikidata Q311535
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Februar 1851
GeburtsortOrt der Geburt Brünn 4008456-5
SterbedatumSterbedatum 27. August 1914
SterbeortSterbeort Kramsach bei Brixlegg, Tirol
BerufBeruf Nationalökonom, Staatsmann
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. November 1915
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 A, Nummer 52
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Eugenböhmbawerk.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eugen Böhm-Bawerk (1911)

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Eugen Ritter von Böhm-Bawerk, * 12. Februar 1851 Brünn (Brno), † 27. August 1914 Kramsach bei Brixlegg, Tirol, Nationalökonom, Staatsmann.

Biografie

Als Sohn eines hohen Beamten studierte Böhm-Bawerk Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wien (Dr. jur. 1875), trat 1872 in die niederösterreichische Finanzprokuratur ein und wurde 1889 als Sektionschef ins Finanzministerium berufen, wo er eine Reform der direkten Steuern in die Wege leiten sollte (1896 Einführung der progressiven Personaleinkommensteuer). 1880 habilitierte sich Böhm-Bawerk, 1881 wurde er ao., 1884 o. Prof. an der Universität Innsbruck. Kurzzeitig 1895, dann 1897/1898 und 1900 bis 1904 war er bei Gautsch bzw. Koerber Finanzminister (parteilos, doch den Deutschliberalen nahestehend). Bis 1900 war er auch Senatspräsident, beim Verwaltungsgerichtshof. 1904 ging Böhm-Bawerk an die Universität Wien (1905 o. Prof. für politische Ökonomie) und war 1907 bis 1911 Mitglied, 1911 Vizepräsident, bzw. 1911 bis 1914 Präsident der Akademie der Wissenschaften.

Gemeinsam mit Carl Menger und seinem Schwager Friedrich von Wieser ist Böhm-Bawerk der Begründer der gegen die deutsche Schule der Nationalökonomie gerichteten österreichischen Schule, die die Grenznutzenlehre vertritt (nach der der Wert eines Gutes durch die letzte noch verfügbare Teilquantität dieses Nutzens und dieser Grenznutzen durch die Dringlichkeit der Bedürfnisse und die Menge der verfügbaren Teilquantitäten des Gutes bestimmt wird). Aus dieser Lehre hat Böhm-Bawerk seine Zinstheorie (Agiotheorie des Zinses) entwickelt. Zu Böhm-Bawerks bedeutendsten wissenschaftlichen Werken zählen "Capital und Capitalzins" (Zwei Bände, 1884 bis 1889) und "Zum Abschluß des Marxschen Systems" (1896). Böhm-Bawerk war Geheimer Rat und ab 1899 Mitglied des Herrenhauses. Porträt auf der 100-Schilling-Banknote (1985). Seine Ehefrau war Paula († 17. Jänner 1928).

Quellen

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff. Band 2, S. 35 (ab 1902 wohnhaft 3, Beatrixgasse 14b)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1957
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 9. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1956
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • A. Brandau: Das Preisproblem und die Preislehre Böhm-Bawerks. Diss. Univ. Jena. Jena 1923
  • E. von Stivers: Die Zinstheorie Böhm-Bawerks im Lichte der Kritik. Diss. Univ. Jena. Jena 1922
  • Alois von Czedik: Zur Geschichte der k.k. österreichischen Ministerien 1861 - 1916. Band 2. Teschen / Wien [u.a.]: Prochaska 1917, S. 363 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 65 (1915), S. 328 ff., 481 ff.
  • Morgenblatt der Neuen Freien Presse, 29.08.1914, 30.08.1914
  • Reichspost, 29.08.1914
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 2: Biographien und Bibliographie der deutschen Künstler und Schriftsteller in Österreich-Ungarn außer Wien. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1906


Eugen Ritter von Böhm-Bawerk im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.