Ludwig Wilhelm Reuling

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Reuling, Ludwig Wilhelm
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369315
GNDGemeindsame Normdatei 116450908
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Dezember 1802
GeburtsortOrt der Geburt Darmstadt 4011077-1
SterbedatumSterbedatum 29. April 1877
SterbeortSterbeort München 4127793-4
BerufBeruf Komponist, Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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BestattungsdatumDatum der Bestattung  1. Mai 1877
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großherzoglich hessische Goldene Verdienstmedaille für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 26. Dezember 1858)

Ludwig Wilhelm Reuling, * 22. Dezember 1802 Darmstadt, † 29. April 1877 München, Komponist und Dirigent.

Biografie

Der Sohn von Karoline Vollhardt und Johann Anton Reuling, Stadtpfarrer der evangelischen Kirche in Darmstadt, erhielt ab 1818 Geigen- sowie Kompositionsunterricht bei Johann Christian Heinrich Rinck und spielte als Volontär im Orchester des Darmstädter Hoftheaters. 1824 setzte er in Wien bei Ignaz Xaver von Seyfried seine Studien fort. Für das Theater in der Josefstadt komponierte er Ouvertüren und Singspiele, 1829 wurde er dort Kapellmeister. Von 1830 bis 1854 wirkte Reuling am Kärntnertortheater als Dirigent und Komponist, zunächst für Singspiel-, ab 1837 auch für Ballettmusiken, die teilweise sehr erfolgreiche waren. 1853 befand sich Reuling auf einem Kuraufenthalt. Da seine Kollegen nicht bereit waren, die zur Eröffnung der Direktion von Julius Cornet vorgesehene Oper "Wilhelm Tell" von Gioacchino Rossini einzustudieren, wurde Reuling nach Wien zurückgerufen. Da er jedoch erst nach Beendigung seiner Kur zurückkehrte, wurde er seines Kapellmeisterpostens enthoben und am 1. April 1854 pensioniert.

Reuling blieb noch bis Ende Mai 1855 in Wien und kehrte dann nach Darmstadt zurück, wo er sich dem Komponieren widmete. Unter anderem komponierte er 1863 für den Egerer Gesangsverein "Sängerbund" eine Kantate, die er auch selbst dirigierte. Seinen letzten öffentlichen Auftritt als Dirigent hatte Reuling 1868 bei einem Weihnachtskonzert in Würzburg mit neuen eigenen Kompositionen. Zuletzt lebte er bei seinem Neffen August Reuling in München.

Reuling komponierte mehrere Singspiele. Die meisten enthielten fünf bis sechs, von ihm komponierte Gesangsnummern und boten jungen Sängern und Sängerinnen Gelegenheit aufzutreten, ehe sie sich an größere Partien wagten. Ferner komponierte Reuling Ballette, Opern und Kammermusik. Zum erfolgreichsten Werk wurde "Der Weiberfeind in der Klemme", das von 1833 bis 1849 auf dem Spielplan des Kärntnertortheaters beziehungsweise der Hofoper stand. Als Dirigent hatte Reuling ein breit gefächertes Repertoire, besonderen Wert legte er auf zeitgenössische deutsche Opern.

Bühnenwerke (Auswahl)

  • Der Bär und der Bassa. Singspiel (nach Eugène Scribe und Xavier [Boniface Saintine]), 5.8.1820 Theater an der Wien
  • Der Harfner oder Das Gericht zu Dublin. Große Oper, 30.11.1830 Laibach (schon 1829 Triest/Italien?)
  • Die Feuerbraut. Große Spektakel-Oper (Text: Heinrich Börnstein) 1829 Triest
  • Feuer, Wasser, Luft und Erde. Zauber-Singspiel (Text: Josef Alois Gleich), 29.8.1829 Theater in der Josefstadt
  • Das graue Männchen. Große Zauberpantomime, 31.10.1829 Theater in der Josefstadt
  • Leonore oder die Braut im Wahn. Romantisches Gemälde Drama (frei nach Holtei), 23.11.1829 Theater in der Josefstadt
  • Die Regimentscasse oder Das erstürmte Lager. Spektakelschauspiel, 13.5.1831 Theater an der Wien
  • Der Zauberfalke. Romantisch-komisches Märchen, Sommer 1831 Leopoldstädter Theater
  • Des Herzens Wahl. Operette (nach einer Erzählung von K. G. Präzel), 27.4.1832 Kärntnertortheater
  • Das Fest der Handwerker. Komisches Gemälde (Text: Louis Angely) 12.6.1832 Kärntnertortheater
  • Paris in Pommern oder Die seltsame Testaments-Klausel. Vaudeville-Posse (Text: Louis Angely) 2.8.1832 Kärntnertortheater
  • Der lustige Felix oder Der geprellte Förster. Posse (Text: Louis Angely) 11.8.1832 Kärntnertortheater
  • DIe Gastfreundschaft oder Der Chorist in der Equipage. Komisches Singspiel, (aus dem Französischen) 23.8.1832 Kärntnertortheater
  • List und Phlegma. Komische Oper (Text: Louis Angely) 22.9.1832 Kärntnertortheater
  • Die Unzertrennlichen oder Die besten Freunde. Komische Operette (nach dem Französischen), 4.12.1832 Kärntnertortheater
  • Der Amtmann in der Klemme oder Die beyden Peter. Komische Operette (aus dem Französischen), 5.2.1833 Kärntnertortheater
  • Die beiden Hofmeister. Komische Oper (nach dem Französischen), 29.7.1833 Kärntnertortheater
  • Der Lügner und sein Sohn. Komische Oper, 2.8.1833 Kärntnertortheater
  • Die Gunst der Kleinen oder Die Hintertreppe. Komische Oper (aus dem Französischen), 4.10.1833 Kärntnertortheater
  • Der todte Neffe. Komisches Singspiel (nach Lebrun), 21.8.1833 Kärntnertortheater
  • Der Weiberfeind in der Klemme oder Der Hofmeister in tausend Aengsten. Komische Oper (nach Th. Hells Lustspiel gleichen Namens), 6.11.1833 Kärntnertortheater
  • Der falsche Improvisator oder Die Hochzeit ohne Mann. Posse (Text: Franz Xaver Told), 15.12.1833 Theater an der Wien
  • Irrsinn und Irrthum. Komische Oper (aus dem Französischen), 21.3.1834 Kärntnertortheater
  • Der Herzog von gestern. Komische Oper (nach Stephan Schütze's Lustspiel des gleichen Namens), 9.6.1834 Kärntnertortheater
  • Die Drillinge. Singspiel (aus dem Französischen), 6.8.1834 Kärntnertortheater
  • Der Apfelbaum oder Der Kuß und das Panzerhemd. Romantisches Ritter-Lustspiel (Text: Franz Xaver Told), 30.10.1834 Theater an der Wien
  • Der Cadet. Komische Oper, 11.11.1834 Kärntnertortheater
  • Die Quäker-Familie. Komische Oper (aus dem Französischen), 2.1.1835 Kärntnertortheater
  • Die Wette. Operette (aus dem Französischen), 20.1.1835 Kärntnertortheater
  • Das Ehepaar aus der alten Zeit. Lokaler Scherz, 30.6.1835 Kärntnertortheater
  • Das Doppel-Duell. Komische Operette (nach dem Französischen), 9.12.1835 Kärntnertortheater
  • Der Domestiquen--Ball. Posse (nach dem Französischen), 16.2.1836 Kärntnertortheater
  • Die Vestalin. Ballett, 2.5.1837 Kärntnertortheater
  • Der Kobold. Feenballett, 2.3.1838 Kärntnertortheater
  • Das Küchenregiment. Operette, 6.9.1839 Kärntnertortheater
  • Alfred der Große. Oper (Text: Otto von Müller), 16.9.1840 Kärntnertortheater
  • Fortuna und der Stern. Großes phantastisches Ballett, 28.9.1844 Kärntnertortheater
  • Nankin. Ballett, 10.12.1844 Kärntnertortheater
  • Der Mädchenraub in Venedig. Großes romantisches Ballett, 3.3.1845 Kärntnertortheater
  • Die kleinen Leiden des menschlichen Lebens. Operette (nach Clairville), 22.8.1846 Kärntnertortheater
  • Elina oder Die Rückkehr in's Dorf. Pantomimisches Ballett, 28.12.1846 Kärntnertortheater
  • Ein ländliches Fest oder Der Tausch der Blumen. Ballett, 20.2.1847 Kärntnertortheater
  • Rübezahl. Großes Ballett, 4.10.1848 Kärntnertortheater
  • Laura. Großes Ballett, 3.11.1849 Kärntnertortheater

Literatur

  • Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnertortheater als Hofoper. Wien: Der Apfel 2007
  • Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1836 bis 1848: Die Ära Balochino / Merelli. Wien: Der Apfel 2004
  • Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1848 bis 1870. Personal – Aufführungen – Spielplan. Tutzing: Schneider 2002
  • Anton Bauer, Gustav Kropatschek: 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788–1988. Wien / München: Schroll 1988
  • Anton Bauer: Opern und Operetten in Wien. Verzeichnis ihrer Erstaufführungen in der Zeit von 1629 bis zur Gegenwart. Graz, Köln: Böhlau 1955
  • Illustrirtes Musik- und Theater Journal, 9.5.1877, 2. Jahrgang, Nr. 31/32, S. 11 (Spalte 759)
  • Allgemeine Zeitung (Augsburg) Außerordentliche Beilage Nr. 124, 4.5.1877, S. 1894 f.
  • Neue Berliner Musikzeitung, 12.4.1854, 8. Jahrgang, Nr. 15, S. 6 (S. 118)


Ludwig Wilhelm Reuling im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks