Magdalena Dobromila Rettigová

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Magdalena D. Rettig. In: Hausköchin. Prag 1888 (Frontispiz)
Daten zur Person
PersonennameName der Person Rettigová, Magdalena Dobromila
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Rettig, Magdalena Dobromila; Artmann, Magdalena Dobromila
Titel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  64499
GNDGemeindsame Normdatei 119332337
Wikidata Q448799
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Jänner 1785
GeburtsortOrt der Geburt Všeradice
SterbedatumSterbedatum 5. August 1845
SterbeortSterbeort Litomyšl
BerufBeruf Schriftstellerin, Kochbuchautorin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Magdalena D. Rettig.jpg
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Magdalena Dobromila Rettigová, * 31. Januar 1785 Všeradice (Böhmen), † 5. August 1845 Litomyšl (Böhmen), Schriftstellerin und Vertreterin der tschechischen Nationalbewegung, Kochbuchautorin.

Biografie

Magdalena Rettig wurde als Magdalena Artmann geboren. Ihr Vater Franz Artmann war Angestellter der Familie Kaunitz. Er starb bereits 1792. Magdalenas Erstsprache war Deutsch. 1808 heiratete sie Johann Alexander Rettig, der sie für die Tschechische Nationalbewegung begeisterte. Ihr Mann brachte ihr die tschechische Literatur näher und nach ersten schriftstellerischen Versuchen auf Deutsch begann sie ab 1819 Gedichte und romantische Geschichten auf Tschechisch zu schreiben. Ihr erfolgreichstes Buch war allerdings ein Kochbuch, die "Domácí kuchařka" ("Hausköchin"), das erstmals 1826 publiziert und ähnlich wie die "Süddeutsche Küche" von Katharina Prato wiederholt neu aufgelegt wurde. Bereits 1827 erschien in Prag eine deutsche Übersetzung.

Obwohl das Kochbuch vor allem Rezepte für einfache Hausmannskost enthält, richtet es sich doch an wohlhabende Haushalte, denn "Ein Weib, die [!] alles kann, nur nicht kochen, ist gewissermassen immer von ihren Diestbothen abhängig; muß essen, was ihr die Köchin aufsetzt, und zahlen was sie ihr aufrechnet", wie Rettig im Vorwort der deutschen Ausgabe 1827 formuliert.

Das Kochbuch ist ähnlich wie ein Wiener Kochbuch aufgebaut und folgt dem klassischen Speisezettel von Suppe über Fleischspeisen mit Beilagen, Zwischengerichten und Fastenspeisen bis zum Dessert und den Mehlspeisen.

In Rettigs Kochbuch sind viele Speisen angeführt, die zur klassischen Wiener Küche gezählt werden, wie "Schunkenfleckel" oder "Gebackene Hühnel". Rettigs Zubereitung der "Gebackenen Kälberschnitzel" entspricht bereits exakt dem heutigen Wiener Schnitzel, womit der vermeintlich oberitalienische Ursprung dieser Speise widerlegt werden kann.

Breiten Raum nehmen Rezepte für Mehlspeisen und andere süße Gerichte ein: Neben dem gezogenen Apfelstrudel, der Linzer Torte und dem Gugelhupf findet man auch verschiedene Krapfenrezepte und Kolatschen.

Literatur

  • Ingrid Haslinger: Nachwort zu Magdalena Dobromila Rettigová: Die Hausköchin, oder eine leichtfassliche und bewährte Anweisung, auf die vortheilhafteste und schmackhafteste Art Fleisch- und Fastenspeisen jeglicher Gattung zu kochen, zu backen und einzumachen ... Reprint [der Ausg.] Prag, 1870. Wien: Archiv-Verlag 2007

Weblinks