Margret Bilger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bilger Margret
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bilger-Breustedt, Margret; Bilger, Margaretha Katharina Anna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11639
GNDGemeindsame Normdatei 118663216
Wikidata Q1787086
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. August 1904
GeburtsortOrt der Geburt Graz 4021912-4
SterbedatumSterbedatum 24. Juli 1971
SterbeortSterbeort Schärding, Oberösterreich 4051877-2
BerufBeruf Malerin, Graphikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wiener Werkstätte
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 17.01.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 10., Quellenstraße 197 (Wirkungsadresse)
  • 3., Hagenmüllergasse 31 (Wirkungsadresse)
  • 3., Hagenmüllergasse 35 (Wirkungsadresse)
  • 19., Grinzinger Straße 78 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Erster österreichischer Staatspreis für die beste Gesamtleistung an der Kunstgewerbeschule Wien (Verleihung: 1928)
  • Verleihung Professorentitel (Verleihung: 1960)
  • Margret-Bilger-Stipendium des Landes Oberösterreich für künstlerische Großprojekte vergeben (Verleihung: 2000)


Margret Bilger, * 12. August 1904 Graz, † 24. Juli 1971 Schärding am Inn, Oberösterreich, Malerin, Graphikerin.

Biografie

Margret Bilger war die Tochter des Historikers und Universitätslehrers Dr. Ferdinand Bilger und seiner Ehefrau Margit, geborene Mattheý-Guenet. Ihr Bruder war der Chemiker und Maler Ferdinand Bilger und ihre Schwester Irmtraut Ring-Bilger. 1920 begann sie ihre Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Graz bei Wilhelm Gösser, wechselte 1922 nach Stuttgart an die Staatliche Kunstgewerbeschule bei Friedrich Hermann Ernst Schneidler und Karl Sigrist und dort an die reformerische Werkschule Albrecht Leo Merz. Von 1924 bis 1929 studierte sie an der Wiener Kunstgewerbeschule Graphik und Glasmalerei, wo sie von Bertold Löffler (Malerei/Grafik), Reinhold Klaus (Glasmalerei), Rudolf von Larisch (Schrift) und Josef Hoffmann (Emailarbeiten) unterrichtet wurde. 1928 erhielt sie zu ihrem Abschluss den Staatspreis für die beste Gesamtleistung an der Kunstgewerbeschule. 1929/1930 war sie in der Wiener Werkstätte als Verkäuferin angestellt, mit der Aussicht auf eine Anstellung als mitwirkende Künstlerin. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden allerdings von Hoffmann abgelehnt. Nach ihrem Abschluss unternahm sie zahlreiche Studienreisen (1928 Italien, 1936 Deutschland und Dänemark, 1938 Schweiz, 1941 Südtirol und Gardasee). Ihre erste Ehe mit dem Schuster Markus Kastl, die 1933 in Graz geschlossen wurde, scheiterte 1937, und nach dem misslungenen Versuch, sich beruflich in Wien zu etablieren, beschloss sie, sich ins Haus ihrer Großmutter nach Taufkirchen an der Pram zurückzuziehen. 1953 heiratete sie den am Weimarer Bauhaus ausgebildeten Maler Hans Joachim Breustedt.

1938 machte sie Bekanntschaft mit Alfred Kubin, der ein Förderer und Freund von Bilger und der von ihr erfundenen und entwickelten Holzrisstechnik wurde. Bilger wählte mit Vorliebe religiöse und soziale Themen und illustrierte zudem Volkslieder, Märchen und Sagen, schuf idyllische Aquarelle, Ölbilder, dynamische Kirchenfenster, zarte Bildwebereien und Bildzeichnungen. 1949 präsentierte sie in der Albertina eine erste umfassende Ausstellung ihrer Holzrisse und Aquarelle und 1950 religiöse Kunst im Oberösterreichischen Landesmuseum. Es folgten weitere Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem 1952 bei der Biennale Venedig, der Weltausstellung in Tokio, dem Katholikentag in Köln, in Amsterdam, New York und Rio de Janeiro.

Ab 1950 richtete sie ihren Fokus auf die Glasmalerei, die die Druckgrafik zunehmend ablöste. Ihre Werke der Glasmalerei, die sie für Kirchen in Österreich, den USA und Deutschland anfertigte, entstanden in der Glaswerkstätte im Zisterzienser-Stift Schlierbach in Oberösterreich. In Österreich findet man ihre Glasmalerei vor allem in Oberösterreich und Wien. Hier schuf sie "Bilder der Erlösung" für die Taufkapelle in Liesing (1954/1955), "Ecce Agnus Dei" und Chorfenster für die Palottinerkirche (1955), "Hohes Lied" für das Salesianum (1957), Glasfenster (Symbole des Kirchenjahrs) für die Neuerdberger Pfarrkirche (1954/1958) und Glasfenster für die Heiligenstädter Pfarrkirche (19., Grinzinger Straße bei 78). 1954 erhielt sie die Goldene Medaille für Glasmalerei bei der Internationalen Ausstellung kirchlicher Kunst in Wien. 1960 wurde sie zur Professorin ernannt.


Literatur


Margret Bilger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks