Martin Ludwig Hansal

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hansal, Martin Ludwig
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3600
GNDGemeindsame Normdatei 11645489X
Wikidata Q28337006
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. Oktober 1825
GeburtsortOrt der Geburt Großtajax bei Znaim
SterbedatumSterbedatum 26. Jänner 1885
SterbeortSterbeort Khartum, Ägypten
BerufBeruf Afrikaforscher, Honorarkonsul
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
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Martin Ludwig Hansal, * 17. Oktober 1825 Großtajax bei Znaim, Mähren (Dyjákovice na Znojmo, Tschechische Republik), † 26. Jänner 1885 Khartum, Afrikaforscher.

Biografie

Martin Ludwig Hansal war zunächst Lehrer in Südmähren und im nördlichen Niederösterreich, bevor er eine Stelle als Hauptschullehrer in Wien angetrat. 1853 ging er als Lehrer an die österreichische Mission in den Teil des Sudan, der damals zu Ägypten gehörte, wo er vier Jahre lang blieb. Nach einem Wien-Aufenthalt kehrte er an das österreichische Konsulat nach Khartum zurück und wurde 1871 Honorarkonsul. Das Konsulat wurde zur Anlaufstelle für europäische Reisende wie Ernst Marno und Slatin Pascha.

In Briefen und Reiseberichten gab Hansal seine Eindrücke für das europäische Publikum wider. In Briefkontakt stand er unter anderem mit dem Wiener Bürgermeister Cajetan Felder, der ihn im Zusammenhang mit der Schilderung seines Ägyptenaufenthalts in seinen Memoiren erwähnt. Hansal war Mitglied des Wiener Männergesangsvereins, der seine Reisen unterstützte und Ehrenmitglied der Geografischen Gesellschaft. Objekte, die Hansal von seinen Afrikaaufenthalten mitgebracht hat, befinden sich heute im Weltmuseum.

Während des sogenannten Mahdi-Aufstandes, einer Rebellion gegen die ägyptische Herrschaft im Sudan, blieb Hansal als einziger europäischer Diplomat in Khartum. Bei der Erstürmung der Stadt 1885 wurde er ermordet.

1886 wurde die Hansalgasse nach dem Forscher benannt

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. 2021 erschien der 1. Ergänzungsband. In seinem Beitrag über Martin Ludwig Hansal weist Walter Sauer auf rassistische Passagen in Hansals Schriften hin. Außerdem habe er sich für die britische Militärintervention zu Unterdrückung antikolonialer Bestrebungen ausgesprochen.

Literatur

  • Peter Autengruber / Oliver Rathkolb / Lisa Rettl / Walter Sauer: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. 1. Ergänzungsband. Wien: Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte 2021, S. 75 ff.
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 9.Auflage 2014, S. 121
  • Robert Tarek Fischer: Österreich im Nahen Osten. Die Großmachtpolitik der Habsburgermonarchie im Arabischen Orient 1633 – 1918. Wien: Böhlau 2006, S. 242 f.
  • Walter Sauer [rsg.]: K. u. k. kolonial. Habsburgermonarchie und europäische Herrschaft in Afrika. Wien: Böhlau ²2002

Weblinks