Max Roth
Max Roth, * ca. 1900, Sportfunktionär.
Biografie
Max Roth spielte in seiner Jugend zuerst Fußball, wechselte aber noch vor dem Ersten Weltkrieg zum Handball. Beim "Jüdischen Athletik Club Ottakring" leitete er die Handballsektion. 1927 schloss sich Roth mit der gesamten Sektion, die ein Frauen- und ein Männerteam umfasste, der Hakoah an. Dort war er als sportlicher Leiter und später als Sektionsleiter tätig. Neben dem Spielbetrieb in Wien organisierte er auch Auslandsreisen der Handballteams. 1930 gelang dem Frauenteam der Aufstieg in die erste Klasse, die Männer schafften ihn 1933. 1935 legte Max Roth seine Funktion bei der Hakaoh wegen beruflicher Überlastung zurück, blieb aber als Kassier Vorstandsmitglied des Österreichischen Handballverbands. Die Reise zu den Olympischen Spielen von Berlin 1936 lehnte er wegen der nationalsozialistischen Judenpolitik ab. Nach dem Anschluss war er in der Israelitischen Kulturgemeinde tätig, die unter Kontrolle des NS-Regimes gestellt wurde. Ihre wichtigste Aufgabe war nunmehr, die rettende Ausreise der Wiener Jüdinnen und Juden zu organisieren. 1940 gelang im selbst – gemeinsam mit seiner Ehefrau Grete – die Flucht in die USA. Roth fand im New Yorker Stadtteil Queens, wo sich viele vor dem Nationalsozialismus geflohene Juden ansiedelten, eine neue Heimat. Er trat dem "Hakoah Athletic Club of New York" bei, der mit dem "Hakoah Relief Fund" europäische Jüdinnen und Juden unterstützte. Als Kassier kam ihm dabei eine wichtige Rolle zu. Bis ins hohe Alter stand Max Roth im Rahmen der "Brith Hakoah" mit anderen aus Wien stammenden Hakoahnern in Verbindung, die durch den Nationalsozialismus auf mehrere Kontinente verstreut worden waren.
Quellen
- Pierre Gildesgame Maccabi Museum Ramat Gan: Makkabi Austria Files, Brith Hakoah 1901, Membership List 1983
- Pierre Gildesgame Maccabi Museum Ramat Gan: Makkabi Austria Files, Hakoah New York Relief Fund
- Sport-Tagblatt, 15.06.1934, S. 4
- Sport-Tagblatt, 30.03.1923,S. 4
- Sport-Tagblatt, 06.07.1932, S. 3
- Sport-Tagblatt, 12.08.1935, S. 4
Literatur
- Arthur Baar: 50 Jahre Hakoah. Tel Aviv (u.A.): Eigenverlag 1959, S. 251–252