Mittermayergasse
48° 11' 6.13" N, 16° 17' 47.26" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mittermayergasse (13), benannt (12. Juli 1894 Stadtrat) nach Matthias Mittermayer von Waffenburg (1651-1708), der 1679-1708 Wiener Münzmeister war.
Die Münzstätte (1, Wollzeile 6-8) erlebte unter ihm einen großen Aufschwung, da er das Prägeverfahren reformierte. Während der Pestepidemie von 1679 ließ er sich mit allen Münzern und deren Familien im Münzamt einmauern und hielt monatelang nur über kleine Mauerluken Kontakt zur Umwelt; alle derart geschützten Personen überlebten. Zum Dank wird am Sonntag vor Pfingsten (seit dem Zweiten Weltkrieg am ersten Sonntag nach Pfingsten) von den Münzern eine Wallfahrt zur Lainzer Dreifaltigkeitskirche veranstaltet, als deren Gönner Mittermayer aufgetreten war. Vorher seit 1875 Mühlgasse.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre Hietzing
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 60, S. 160 f.
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 82, S. 329