Modenapalais (3, Beatrixgasse 29)

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Modenapalais (3))
Wechseln zu:Navigation, Suche
Beatrixgasse 29, Palais Modena, um 1915
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1916
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10901
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Palais
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.09.2022 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes HMW 042041 00002.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Beatrixgasse 29, Palais Modena, um 1915
  • 3., Beatrixgasse 29
  • Nr.: 476 (Bezirk: Landstraße, 1821, bis: 1862)


Straßenseitige Ansicht des Modenapalais, 1823
Modenapalais am Stadtplan 1885
Straßenseitige Ansicht des Modenapalais, um 1903

Modenapalais (3., Beatrixgasse 29; Konskriptionsnummer Landstraße 476).

Am Ende des 17. Jahrhunderts befand sich mitten unter Weingärten auf einem Grundstück, das jenem des späteren Gartenpalasts der Este-Modena entspricht, ein großer Garten samt Gartenhäuschen, der dem kaiserlichen Leibmedikus Franz Stockhammer gehörte. Dieser Besitz blieb bis 1755 Eigentum der bald geadelten, später in den Ritterstand erhobenen Familie, ging sodann an den Hofkammerrat Franz Dominik Bernhard Freiherr von Harrucker über († 1775) und kam 1777 neuerlich an die Familie Stockhammer. Inzwischen war in dem Garten ein einstöckiger palaisartiger Bau errichtet worden. 1790 kam die Liegenschaft an Eleonore, verwitwete Reichsfürstin von und zu Liechtenstein, die sie von den Stockhammerschen Erben erwarb. Den durch Neuerwerbungen inzwischen vergrößerten Besitz kaufte 1806 Maria Beatrix Riccarda von Este, Erzherzogin von Österreich; sie ließ das Palais 1806-1810 nach Plänen von Alois Pichl (Baumeister Franz Wipplinger) klassizistisch umbauen, wobei der ältere Bau zum Gartentrakt wurde, vor den ein großer quadratischer, von neuen Gebäuden umgebener Hof gelegt wurde. Ab 1777 (Weihe 26. Juni) befand sich im Palais eine der Öffentlichkeit zugängliche Kapelle, die 1808 umgebaut wurde.

Das Palais führte seit dem Umbau den Namen "Modenapalais". Nach dem Tod der Erzherzogin (1829) ging das Modenapalais 1831 in den Besitz von Erzherzog Ferdinand von Este über, der es durch mannigfache Umbauten veränderte. Nach Ferdinands Tod (1850) erbte es 1851 sein Neffe Franz, der seinem 1846 verstorbenen Vater als Franz V. Herzog von Modena nachgefolgt war. 1863 ließ er einen Zubau errichten, um dem Gartenpalast mehr den Charakter eines städtischen Palais zu geben, wobei auf die durch eine Terrasse gekrönte Eingangshalle ein sieben Fenster breiter zweistöckiger Mittelbau gesetzt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde die Rabengasse, in der das Palais stand, in Beatrixgasse umbenannt. Nach dem Tod des Herzogs Franz (20. November 1875) war das Palais Sitz seiner Witwe Adelgunde. 1877 erbte den Besitz Erzherzog Franz Ferdinand. 1916 wurde der ganze Komplex demoliert, 1954 das Gewerbehaus errichtet (siehe auch: Modenapark).

Quellen

Literatur

  • Wilhelm Engelmann: Das Palais Modena in Wien, in: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 33, 1916, S. 246 ff.;
  • Wilhelm Engelmann: Die Modenapaläste auf der Landstraße und in der Herrengasse, in: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1919-1938. Band 1. 1919, S. 14 ff.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 234 f.
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff. Band 2, S. 45 ff.