Moritz Hoernes (der Jüngere)
Moritz Hoernes der Jüngere, * 29. Jänner 1852 Wien, † 10. Juli 1917 Wien 3, Ungargasse 27 (Zentralfriedhof), Prähistoriker, Sohn des Moritz Hoernes der Ältere, Bruder des Rudolf Hoernes und Neffe von Eduard Suess. Studierte an der Universität Wien klassische Philologie und Archäologie (Dr. phil. 1878), wurde 1885 Volontär und 1889 Assistent an der Ethnographisch-anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums und habilitierte sich 1892 an der Universität Wien für prähistorische Archäologie (1899 unbesoldeter und 1907 besoldeter ao. Prof., 1911 o. Prof. ad personam). 1900 wurde er Konservator der Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale, 1904 Kustos, 1911 Mitglied des Denkmalrats, 1899 korrespondierendes und 1913 wirkliches Mitglied des österreichischen archäologischen Instituts und 1914-1917 Präsident der Wiener Prähistorischen Gesellschaft. Zahlreiche Studienreisen in der Monarchie, vor allem Bosnien-Herzegowina. Er war der erste Ordinarius für Urgeschichte an einer mitteleuropäischen Universität. Zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehört das Standardwerk „Urgeschichte der bildenden Kunst".
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
- Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1908
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 68. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1918
- Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1917/1918. Wien: Selbstverlag der Universität 1917 (Werkverzeichnis)
- Studien zur Geschichte der Universität Wien. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 - 1974. Band 3,1965, S. 10 f.
- Richard Pittioni: Moritz Hoernes der Begründer der österreichischen Urgeschichtsforschung. In: Neue Ordnung. Monatsschrift für Gesellschaftsfragen 3 (1947), S. 115-118
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.01.1952