Moritz Perles
Moritz Perles, * 15. Dezember 1844 Prag, † 25. Februar 1917 Wien, Verleger, Buchhändler.
Biografie
Moritz Perles erlernte in den Jahren 1858 bis 1862 in seiner Geburtsstadt Prag bei der Firma Schalek den Beruf eines Buchhändlers. Nach Praxis bei der Firma Bensheimer in Mannheim kam er 1862 nach Wien, wo er in der Beck'sche Universitäts-Buchhandlung arbeitete. 1869 gründete er eine eigene Buchhandlung und einen Kalenderverlag (Verlagsbuchhandlung Moritz Perles), der über 100 verschiedene Fachkalender herausgab. Als Kommissionär vertrat er zudem ausländische Verlage in Wien. Sukzessive konnte er das gut sortierte Unternehmen zu einem der führenden Buchhandlungen der Monarchie ausbauen und 1870 eine Niederlassung in Leipzig begründen.
Bereits ab 1866 gab er das "Adressbuch für den österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandel" heraus. Großen Erfolg hatte Perles mit dem Verlag weiterer Fachzeitschriften, von Handbüchern und Gesetzessammlungen, vor allem aus dem Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften und Technik, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Rechtswissenschaften und Verwaltung. Der Verleger arbeitete mit bedeutenden Wissenschaftlern seiner Zeit zusammen, brachte auch patriotische Prachtwerke (etwa "Das Kaiserthum Oesterreich-Königreich Ungarn", 1871 ff.) und bewies literarischen Spürsinn, etwa mit "Der Krieg der Welten" von H. G. Wells (1901).
1917 starb Moritz Perles an den Folgen eines Schlaganfalls; sein Geschäft ging an seine Söhne und seinen Schwager über.
Literatur
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 . Band 7. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1978, S. 425
- Daniela Punkl: Verlag Moritz Perles, k.u.k. Hofbuchhandlung in Wien. Diplomarbeit Univ. Wien. Wien 2002