Hölder-Pichler-Tempsky AG

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Handelsregistereintrag Hölder-Pichler-Tempsky Aktien-Gesellschaft
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1793
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Adolf Holzhausen (der Jüngere), Wilhelm Frick, Hugo Hitschmann
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1710
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Handelsregister Pichler-Tempsky.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Handelsregistereintrag Hölder-Pichler-Tempsky Aktien-Gesellschaft
  • 9., Frankgasse 4

Frühere Adressierung
  • Anton Pichler's selig Witwe (1823, bis: 1857)
  • Verlagsbuchhandlung Friedrich Tempsky (1857, bis: 1860)
  • Beck'sche Universitäts-Buchhandlung (1860, bis: 1921)

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48° 12' 56.03" N, 16° 21' 25.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hölder-Pichler-Tempsky AG, Verlagsbuchhandlung in Wien (9., Frankgasse 4).

Nachdem 1788 Buchhandel und Druckereigewerbe "freie Gewerbe und Künste" geworden waren, erwarb 1793 Anton Pichler in der Vorstadt Landstraße eine Buchdruckerei mit angeschlossener Buchhandlung und verlegte in dieser neben deutschen und lateinischen Klassikern die Werke seiner Schwägerin Karoline Pichler. 1809 wurde die Druckerei auf den heutigen Margaretenplatz (5) verlegt. 1810 erwarb Friedrich Tempsky († 1821) die Calve'sche Buchhandlung in Prag. Als Pichler 1823 starb, führte seine Witwe Elisabeth den Betrieb unter dem Namen "Anton Pichler's sel. Witwe" weiter (ab 1852 mit Sohn Franz als Gesellschafter unter dem Namen "Anton Pichler's Witwe und Sohn"). 1828 übernahm Friedrich Beck, der Sohn des 1810 verstorbenen Karl Ferdinand Beck (der 1807 die Buchhandlung seines in diesem Jahr verstorbenen Kompagnons Christian Friedrich Wappier übernommen hatte), die väterliche Firma und übersiedelte mit dieser 1841 ins Ertlsche Stiftungshaus (1., Rotenturmstraße 13); 1846 wurde er Obervorsteher des Buchhändlergremiums.

1840 übernahm Friedrich Tempsky junior die Leitung der väterlichen Firma, wurde 1846 Alleininhaber, baute einen Schulbuchverlag auf, verkaufte 1854 die Calve'sche Buchhandlung und firmierte ab 1857 unter "Verlagsbuchhandlung Friedrich Tempsky". In die Beck'sche Universitätsbuchhandlung trat 1858 Alfred Hölder als Erster Gehilfe ein; nach Friedrich Becks Tod übernahm er 1860 die Leitung der Firma (nunmehr "Beck'sche Universitäts-Buchhandlung [Alfred Holder]) und heiratete Becks Tochter Pauline. Die Liberalisierung der Branchenverhältnisse durch die Gewerbeordnung 1859 und die Beseitigung des Schulbüchermonopols durch das Reichsvolksschulgesetz 1869 führten zu neuen Verhältnissen.

Alfred Hölder (der ab 1871 unter seinem Namen firmiert) verlegte neben wissenschaftlichen Werken in steigendem Maß Schulbücher und übernahm den Verlag des Wiener Adreßbuchs (seit 1859 Adolf Lehmann; ab 1904 im Eigenverlag herausgegeben). 1872 wurde auch das Pichlersche Unternehmen um eine Lehrmittelanstalt erweitert. 1874 wurde Holder Universitäts- und 1876 Hofbuchhändler, 1875 übernahm Franz Pichler junior die väterliche Firma, und 1881 gründete Friedrich Tempsky unter dem Namen seines Schwiegersohns Georg Freytag ein Tochterunternehmen in Leipzig (1889 trat Freytag die Nachfolge Tempskys an, der 1902 verstirbt). 1903 übersiedelte der Verlag Friedrich Tempsky nach Wien (Verlagshaus 4., Johann-Strauß-Gasse 6) und wurde 1910 um eine Buchdruckerei erweitert.

Als die Verlage nach dem Ende der Monarchie einen Großteil ihrer Absatzgebiete verloren, kam es 1921 zum Zusammenschluss der Verlage Alfred Holder, Friedrich Tempsky und (teilweise) Anton Pichlers Witwe & Sohn zur "Hölder-Pichler-Tempsky AG" (Präsident Adolf Holzhausen der Jüngere, der die Fusionierung initiiert hatte; geschäftsführende Verwaltungsräte Wilhelm Frick und Hugo Hitschmann) und zur Spezialisierung auf Schulbücher und wissenschaftliche Werke.

1939 übersiedelte der Verlag nach 1., Singerstraße 12, 1940 wurde die Arbeitsgesellschaft (AG) in eine Kommanditgesellschaft (KG) umgewandelt. 1945 erfolgte ein völliger Neubeginn auf dem Schulbuchsektor (1946 Gründung der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Schulbuchverleger). 1975 erfolgte die Übersiedlung ins verlagseigene Haus 9, Frankgasse 4.

Quellen

Literatur

  • Günter Treffer: 3 Jahrhunderte für Schule und Wissenschaft. Festschrift. Der Verlag Hölder-Pichler-Tempsky und seine Vorgänger 1990