Naglergasse 25
48° 12' 38.45" N, 16° 22' 0.23" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Naglergasse 25 (Zur Stadt Mainz, Zum Guten Hirten; Konskriptionsnummern 297 und 298).
Hier standen ursprünglich zwei Gebäude:
Haus Stadt 297 "Zur Stadt Mainz"
1455 wird hier zum ersten Mal ein Gebäude urkundlich erwähnt. Da es zwei Jahre später um nur 16 Pfund Wiener Pfennig verkauft wurde, ist davon auszugehen, dass das Haus in dieser Zeit abbrannte (damals brannten auch die Häuser Stadt 293 [ Naglergasse 17 ], 294 [ Naglergasse 19 ], 295 [ Naglergasse 21 ] und 296 [ Naglergasse 23 ] ab). An einem unbekannten Zeitpunkt wurde die Brandstatt von der Gemeinde als baufällig bezeichnet, daher eingezogen und um 10 Pfund Wiener Pfennig wieder verkauft. Der Käufer errichtete hier wieder ein Haus. Im Jahr 1797 wurde es vom Besitzer des Hauses Stadt 298 erworben und mit diesem 1802 baulich verbunden.
Haus Stadt 298
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1439. Auch dieses fiel dem bereits erwähnten Brand zum Opfer. Zwischen 1471 und 1502 war das Haus besitzrechtlich in zwei Hälften geteilt, von denen eine erneut abbrannte und daher von der Gemeinde eingezogen wurde. Sie wurde jedoch von ihrem alten Besitzer zurückgekauft, der auch die andere (nicht oder nur wenig beschädigte) Hälfte erwarb und das Haus 1502 als Ganzes wiederherstellte. Im Dreißigjährigen Krieg fiel der damalige Eigentümer des Gebäudes, das seine Witwe erbte. 1802 wurde es mit dem Nachbarhaus Stadt 297 zu einem verbaut.
Nach 1802
Das 1802 entstandene Gebäude blieb bis mindestens 1885 im Besitz der Familie des Erbauers und gehörte danach (laut den Häuserkatastern von 1905 und 1911) dem "katholischen Waisen-Hilfsverein". Am 6. August 1926 wurde es von der "Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe" erworben und am 18. März 1932 an die "Österreichische Realitäten A.G." verkauft, die es 1936 gegen ein anderes Haus eintauschte.
Das Haus trägt die Namen "Zur Stadt Mainz" und "Zum Guten Hirten".
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 372-375