Nationalkaffeehaus
48° 12' 43.69" N, 16° 21' 50.04" E zur Karte im Wien Kulturgut
Nationalkaffeehaus (1, Teinfaltstraße 2, identisch mit Schottengasse 1)
Durch das Nationalgefühl, das unter Joseph II. im Volk für Begeisterung sorgte, wurde Ende des 18. Jahrhunderts das Nationalkaffeehaus gegründet. Der Begründer Sebastian Reindl bat 1785 wiederholt, ihn nahe dem Schottentor ein Café errichten zu lassen. Nach langem Zögern wurde es ihm schließlich unter bestimmten Auflagen gewährt. Wahrscheinlich wurde das Kaffeehaus noch im selben Jahr in der Teinfaltstraße, Ecke Schottengasse eröffnet. An den Fensterläden stand in Großbuchstaben der Name "Nationalkaffeehaus" geschrieben. Anfang 1788 unterzog Reindl das Café einer Renovierung. Er richtete ein Raucherzimmer ein, entfernte für das Billardspiel störende Pfeiler und richtete eine umfangreiche Zeitungsecke ein. Reindl rechnete wohl mit einem sehr gebildeten Publikum. Das Nationalkaffeehaus befand sich bis 1812 an besagter Stelle, um schließlich einem Tischlermagazin zu weichen. Anton Dürr, der das Café übernommen hatte, übersiedelte damit in ein größeres Lokal im selben Haus in der Teinfaltstraße.
Literatur
- Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 83-84