Neidhart Fuchs

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Neidhart Fuchs
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16017
GNDGemeindsame Normdatei 138740933
Wikidata Q94781288
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansdom
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Neidhart Fuchs, Lebensdaten unbekannt (nach eigenen Angaben in Meißen geb.; Hochgrab am Stephansdom), Held einer Schwanksammlung, die um 1491, 1537 und 1566 im Druck erschien; danach entstammte Neidhart Fuchs einem ritterlich sächsischen Geschlecht und wurde anläßlich eines Aufenthalts in Nürnberg von Herzog Otto dem Fröhlichen (1330-1339) nach Wien berufen, wo er bei Hof als Spaßmacher wirkte. Wegen der Streiche, die er und die Bauern in Zeiselmauer (Tullnerfeld, Niederösterreich) einander spielten (Ähnlichkeit mit Neidhart von Reuenthal), galt er als „Bauernfeind". Nach Wolfgang Lazius (1564) habe er eigentlich Otto Fuchs geheißen und sich den Namen Neidhart nach Neidhart von Reuenthal zugelegt. Konrad Celtes († 1508) bezeichnete ihn als gebürtigen Franken, überlieferte 1334 als Sterbejahr und stellte Neidhart Fuchs einem anderen Spaßmacher, dem Pfaffen von Kahlenberg, zur Seite. Diese Überlieferungen werden durch andere Anhaltspunkte gestützt. Ein Haus am Petersfreithof (1, Petersplatz 11) war noch 1370 als „des Neidharts Haus" bekannt. Nach einem Zeugnis des Augustinermönchs Laurentius wurden Neidharts Gebeine um 1390 in ein damals errichtetes Hochgrab an der südlichen Außenseite des Stephansdoms (neben dem Singertor) übertragen. Der Beiname Fuchs, erstmals 1479 bezeugt, wird durch das im Wappenbuch des Konrad von Grünenberg um 1480/1490 überlieferte Wappen „Neidharts des Bauernfeinds von Zeiselmauer", das einen Fuchsschwanz zeigt, erhärtet. Das (noch vorhandene) Hochgrab am Stephansdom (nach Aussage des Schottenabts Martin von Leibitz [1464] und des Ladislaus Sunthaym [um 1498] dem „Neidhart." gewidmet) war nach Wolfgang Schmeltzl (1547/1548) mit Neidharts „Historien" (Reliefs mit Szenen aus seinen Schwanken) geziert, die auch auf einem Holzschnitt in den gedruckten Schwankbüchern zu sehen sind. Das Hochgrab wurde (wie Franz Tschischka berichtet) 1805 von französischen Soldaten arg verstümmelt, doch sind noch die liegende Skulptur Neidharts in wesentlichen Teilen (mit einem Wappen am Unterarm, dessen Figur als Fuchs gedeutet werden könnte) und eines der Reliefs (an der Stirnseite) erhalten; die in der Österreichische Galerie verwahrte Skulptur eines Fuchses könnte vom Baldachin stammen.

Literatur

  • Edmund Wießner: Neidhards Grabdenkmal am Wiener St. Stephansdom. In: Wiener Geschichtsblätter 13 (1958), S. 30 ff.
  • Paul Uiblein: Zur Datierung des Neidhartgrabmals bei St. Stephan in Wien. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 41 (1970), S. 107 ff.
  • Hans Rupprich: Das Wiener Schrifttum des ausgehenden Mittelalters. Wien: Rohrer 1954 (Sitzungsberichte / Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 228,5), S. 83 f.
  • Hans Tietze: Geschichte und Beschreibung des St. Stephansdomes in Wien, in: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Band 23. Horn: Berger 1931, S. 437 ff. (Nr. 83)
  • Wien in Mittelalter. 41. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 18. Dezember 1975 bis 18. April 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1975 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 41), Nr. 222