Konrad Celtes

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Konrad Celtes überreicht Maximilian I. ein Exemplar seiner "Amores". Das Wiener Wappen am unteren Bildrand verweist auf das vom Kaiser 1501 hier gestiftete Collegium Poetarum et Mathematicorum. Holzschnitt von Albrecht Dürer, 1502
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Celtes, Konrad
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Pickel, Konrad; Celtis, Konrad; Protucius
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17000
GNDGemeindsame Normdatei 118519891
Wikidata Q60625
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Februar 1459 JL
GeburtsortOrt der Geburt Wipfeld, Franken
SterbedatumSterbedatum 4. Februar 1508 JL
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Dichter, Geograph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Universitätsarchiv
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Celtesgasse
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansfreithof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Celtis Dedikation.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Konrad Celtes überreicht Maximilian I. ein Exemplar seiner "Amores". Das Wiener Wappen am unteren Bildrand verweist auf das vom Kaiser 1501 hier gestiftete Collegium Poetarum et Mathematicorum. Holzschnitt von Albrecht Dürer, 1502

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Poeta laureatus (Übernahme: 18. April 1487 JL)

Konrad Celtes (auch Celtis und Protucius, eigentlich Konrad Pickel), * 1. Februar 1459 Wipfeld, Franken, 4. Februar 1508 Wien (Stephansfreithof; Epitaph am nördlichen Hochturm durch Kopie ersetzt, Original im Kircheninneren).

Biografie

Nach Studium in Köln und Heidelberg (1477-1485) nahm Celtes eine umfassende Vortragstätigkeit im humanistischen Sinn (Wiederbelebung des klassischen Lateins) in Erfurt, Rostock, Leipzig, Rom, Nürnberg, Krakau, Ofen, Prag und anderen Städten auf (1485-1492); in Nürnberg wurde er am 18. April 1487 durch Friedrich III. zum Dichter gekrönt ("Poeta laureatus").

1492-1497 war Celtes Professor für Poetik und Rhetorik in Ingolstadt, ab 1497 auf Einladung König Maximilians in Wien. Hier gründete er noch 1497 die Sodalitas Danubiana, eine Art literarisch-wissenschaftliche Gesellschaft (Akademie); zuvor hatte er bereits die "Sodalitas Vistulana" in Krakau und die "Sodalitas literaria Hungarorum" in Preßburg gegründet.

Von Celtes stammen die ersten Leistungen des Humanismus: er entwickelte die Geographie durch den Einsatz von Karten und Globen zu einer Erfahrungswissenschaft, erhob die Geschichtswissenschaft zu einer akademischen Disziplin, bereicherte das Theaterleben durch die Aufführung lateinischer Dramen und organisierte das Wiener Geistesleben durch die Gründung eines "Collegium poetarum et mathematicorum" an der Universität (1501).

Celtes wurde damit zum Mittelpunkt des humanistisch gesinnten Gelehrtenkreises und genoss europäischen Ruf; er trug entscheidend zum Aufschwung der Universität am Vorabend der Reformation bei.

Von seinen Werken sind (in Auswahl) zu nennen: "Ars versificandi" (1486), die Schauspiele "Ludus Dianae" (Uraufführung 1501 in Linz vor Maximilian I.) und "Rhapsodia" (Uraufführung 1504 Universitätsgymnasium Wien), eine Beschreibung und Topographie Nürnbergs ("Norimberga", 1495), "Amores" (Libri IV Amorum, 1502), Oden (erschienen erst posthum 1513).

Celtes fungierte als Herausgeber antiker und mittelalterlicher Autoren (darunter Apuleius, Seneca, Tacitus, Roswitha von Gandersheim). Kurz vor seinem Tod erwarb er eine spätrömische Straßenkarte, die er testamentarisch dem Augsburger Humanisten Konrad Peutinger vermachte; nach diesem trägt sie die Bezeichnung "Tabula Peutingeriana".

Die Leichenrede für Celtes hielt Johannes Cuspinian; das Universitätsarchiv verwahrt die "Celtes-Truhe" (1508).

Siehe auch Celtesgasse.

Literatur

  • Joseph Aschbach: Geschichte der Wiener Universität. Band 2: Die Wiener Universität und ihre Humanisten im Zeitalter Kaiser Maximilians I. Wien: Braumüller 1877, S. 189 ff.
  • Ausstellung Gotik in Österreich. 19. Mai bis 15. Oktober 1967 Minoritenkirche Krems-Stein, Niederösterreich. Krems an der Donau 1967, S. 449 f.
  • Rudolf Bachleitner: Der Wiener Dom. Wien: Wiener Dom-Verlag 1966, S. 31
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Konrad Celtis: Poeta laureatus. Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Kurt Adel. Graz / Wien: Stiasny 1960
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Renaissance in Österreich. Geschichte - Wissenschaft - Kunst. Hg. von der Kulturabteilung des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung. Horn: F. Berger 1974, S. 159 f., 200 f.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 156
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 731 f.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], S. 183 f.