Johannes Cuspinian

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Johannes Cuspinian, Gemälde von Lukas Cranach dem Älteren.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Cuspinian, Johannes
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Spießheimer, Hans; Cuspinianus, Johannes
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. artium, Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  23506
GNDGemeindsame Normdatei 11867756X
Wikidata Q688647
GeburtsdatumDatum der Geburt 1473 JL
GeburtsortOrt der Geburt Schweinfurt, Bayern (Bezirk Unterfranken)
SterbedatumSterbedatum 19. April 1529 JL
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Arzt, Dichter, Staatsmann, Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Spießhammergasse
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 1.08.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansdom
Grabstelle
BildnameName des Bildes Johannes Cuspinian.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johannes Cuspinian, Gemälde von Lukas Cranach dem Älteren.
  • 1., Singerstraße 10 (Wohnadresse)
  • 1., Weihburggasse 10 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johannes (Hans) Cuspinian (eigentlich Spießheimer), * 1473 Schweinfurt, Bayern (Bezirk Unterfranken), † 19. April 1529 Wien (begraben im Stephansdom; Epitaph [Bildnis mit seinen beiden Ehefrauen und den acht Kindern aus erster Ehe] Westseite des Langhauses von St. Stephan [30er Jahre des 16. Jahrhunderts]), Bucharzt (kaiserlicher Leibarzt), Humanist (Dichter), Staatsmann, Historiograph, erste Gattin Anna Putsch (Bildnisse des Ehepaares von Lucas Cranach dem Älteren), zweite Gattin Agnes, geborene Stainer, verwitwete Kisling (Bildnis mit Agnes und den Söhnen Felix Sebastian und Nikolaus Chrysostomos von Bernhard Strigel auf Burg Kreuzenstein, Niederösterreich). Sein Wappen trägt im Schild einen Arm, der einen Spieß hält.

Als Sohn eines Schweinfurter Ratsbürgers geboren, kam Cuspinian (nach Studium in Leipzig und Würzburg 1490-1492) 1493 nach Wien (Dr. artium 1495, Dr. med. 1499) und war 1497-1499 Schulmeister zu St. Stephan. 1500 wurde er Rektor der Wiener Universität, 1501, 1502, 1506 und 1511 war er Dekan der medizinischen Fakultät, zugleich 1501-1529 Superintendent der Universität; 1508 trat er die Nachfolge von Konrad Celtes an der Universität an.

1515-1529 bekleidete er das landesfürstliche Amt eines Stadtanwalts. Cuspinian war Gründungsmitglied der Sodalitas Danubiana (1497), deren Versammlungen ab 1510 meist in seinem Haus (1., Singerstraße 10) stattfanden (Steintafeln mit Namen der Mitglieder im Wien Museum).

Im Auftrag Maximilians I. war Cuspinian 1510-1515 und 1519 als Gesandter in Ungarn; er wirkte maßgeblich an der Vorbereitung des Fürstenkongresses und der habsburgisch-jagellonischen Doppelhochzeit in Wien (1515) mit.

1515 stiftete er den Altar (mit Figuren Johannes des Täufers [sein eigener Vorname], der heiligen Anna und der heiligen Agnes [Vornamen seiner beiden Gattinnen]) auf der Evangeliumsseite der Deutschordenskirche (1., Singerstraße bei 7).

Seine "Austria" (Geschichte Österreichs) wurde erst 1533 gedruckt, das Werk "De Caesaribus et Imperatoribus Romanis" erst 1540; ein Bericht über den Fürstenkongress erschien ebenfalls aus seiner Feder. Cuspinian dürfte zunächst im Haus der medizinischen Fakultät (Teil des Hauses 1., Weihburggasse 10; siehe Haus der Ärztekammer) gewohnt haben; ab 1510 besaß er das Haus 1., Singerstraße 10, außerdem ab 1521 den Oberhof bei St. Ulrich (7).

Von Interesse ist Cuspinians Schreiben an Markgraf Albrecht von Brandenburg (10. August 1525) über die Wiener städtische Verfassung (in welchem er auch über die Schäden berichtet, die er durch den Stadtbrand 1525 erlitten hat).

Siehe auch: Spießhammergasse [sic!]

Literatur

  • Hans Ankwicz-Kleehoven: Der Wiener Humanist Johannes Cuspinian. Gelehrter und Diplomat zur Zeit Kaiser Maximilians I. Graz [u.a.]: Böhlau 1959
  • Hans Ankwicz-Kleehoven [Hg.]: Das Tagebuch Cuspinians. Nach dem Original herausgegeben und mit Erläuterungen versehen. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 30 (1909)
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 75
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Friedbert Ficker: Lucas Cranach und Dr. Johannes Cuspinian in Wien. In: Münchner medizinische Wochenschrift 114 (1972), S. 1667 ff.
  • Ilse E. Friesen: Humanisten-Epitaphien. In: Wiener Geschichtsblätter 44 (1989), S. 70 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 269
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Richard Perger: Cuspiniana. In: Wiener Geschichtsblätter 26 (1971), S. 168 ff.
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 183
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 111
  • Johann Adolf Tomaschek: Die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien. Band 2. Wien: Hölder 1879 (Geschichts-Quellen der Stadt Wien, Abt. 1,2), S. 130 f. (Brief)