Glühlichter, Die. Bedeutendstes humoristisch-satirisches Arbeiterblatt der Sozialdemokratie, das 1889-1915 erschien (ab 1895 „Neue Glühlichter") im Stil des Münchner „Simplizissimus".
Herausgeber waren Hans Czermak, David Sußmann, Ignaz Brand und Artur Haydtmann, Redakteure unter anderem Emil Kralik, Hans Bernauer, Hugo Heller und Stephan Großmann, 1912 Hugo Scholz und Josef Luitpold Stern. Fortsetzungserzählungen und Beiträge bekannter Autoren (darunter Alphons Petzold, Alexander Roda Roda, Hermann Hesse, Marie Ebner-Eschenbach, Christian Morgenstern und Anastasius Grün), Karikaturen (unter anderem von Fritz Kaskeline, Theodor Zajeckowski, Fritz Graetz, Franz Koch und Moriz Jung) und ein gutes Niveau waren für die Zeitschrift kennzeichnend.
Die Zeitschrift setzte sich die Aufgabe, die Menschen von der Notwendigkeit der Arbeiterbewegung zu überzeugen, griff in die Wahlrechtskämpfe ein und vertrat im Ersten Weltkrieg eine pazifistische Haltung (ab 1914 oft zensuriert).
Literatur
- Christine Eichinger: Karikatur und Satire im Kampf um die Rechte des Proletariats. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 139 ff., 145 ff., 153 f.