48° 9' 2.03" N, 16° 20' 30.35" E zur Karte im Wien Kulturgut
Neues Inzersdorfer Schloss (23., "Drascheschloss", Konskriptionsnummer 2 [etwa 360 Meter westlich des alten Schlosses, heute Autobahngelände ]), nach 1765 durch Ferdinand Graf Harrach erbaut.
Zweistöckiger älterer Mittelteil mit weit vorspringendem Südflügel und Prunkstiege im Westteil; das Deckengemälde im Hauptsaal ("Der Morgen") stammte von Daniel Gran. Im Park befanden sich zwei Flussgötter von Georg Raphael Donner (teilweise zerstört). Das Schloss wurde im Zuge des Baues der Autobahneinfahrt Süd 1965 abgerissen.
Beide Schlösser wurden im Verlauf des Zweiten Weltkriegs durch Bombentreffer beschädigt beziehungsweise zerstört und schließlich 1965 im Zuge der Errichtung der Südosttangente (A 23) ganz abgerissen. Zum Teil wurde das Gelände durch den neu errichteten Straßenzug überbaut und zum anderen Teil eine öffentliche Parkanlage, der Draschepark, errichtet. Die Skulpturen wurden im Schloss Ebreichsdorf (Niederösterreich) aufgestellt.
Auf dem Schlossgelände befand sich von 1944 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
Literatur
- Georg Freund: Inzersdorf am Wienerberge : historisch-topografische Darstellung des Ortes und seiner Bestandtheile vom Ursprunge bis in die neueste Zeit. Inzersdorf am Wienerberge : Selbstverlag des Verfassers 1882, S. 85-90
- Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 326 f.
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 155 f.
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 196