Georg Raphael Donner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Donner, Georg Raphael
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Donner, Raphael
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8015
GNDGemeindsame Normdatei 118680358
Wikidata Q430673
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Mai 1693
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 15. Februar 1741
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Bildhauer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Nikolaifriedhof
Grabstelle
  • 3., Marokkanergasse 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Georg Raphael Donner, * 24. Mai 1693 Eßling bei Wien, Hauptstraße 12 (getauft am 25. Mai auf den Namen Georg; Gedenktafel am Geburtshaus [heute 22] mit Relief von Arnold Hartig), † 15. Februar 1741 (Eintragung im Totenbeschauprotokoll 17. [!] Februar), Heumarkt, Mannagettasches Haus (3., Marokkanergasse 3 [Gedenktafel]; Friedhof St. Nikolai auf der Landstraße [bei der Rochuskirche], nach dessen Sperre (1783) lt. Wurzbach auf den St. Marxer Friedhof überführt), Bildhauer, Gattin (12. August 1715) Eva Elisabeth Prechtl.

Biographie

Als Sohn eines Zimmermanns geboren (Matthäus Donner), arbeitete Donner zunächst beim Hofjuwelier Johann Kaspar Prenner in Wien, war ab etwa 1706 Schüler von Giovanni Giuliani in Heiligenkreuz, reiste vor 1715 wahrscheinlich nach Italien, kehrte dann aber nach Wien zurück (Heirat 1715, Geburt eines Kindes 1719). Sein Wunsch, an der Ausgestaltung der Karlskirche mitzuarbeiten, dürfte nicht in Erfüllung gegangen sein. Jedenfalls finden wir Donner ab 1721 bei Arbeiten in Linz, 1725 in Salzburg (Arbeiten an Marmorstatuen im Schloss Mirabell, 1726). Ungarns Fürstprimas Emmerich Esterházy berief Donner 1729 nach Preßburg, wo er ihm ein eigenes Gusshaus errichten ließ; 1732/1733 schuf Donner die Statuette "Merkur und Amor", bei der er erstmals den Bleiguss anwandte (heute Stiftsmuseum Klosterneuburg), 1733 für den 1735 geweihten Hochaltar des Preßburger Doms die Reiterstatue des heiligen Martin, eines seiner Hauptwerke (nach Abbruch des Altars 1865 im Südchor aufgestellt), und 1734 die "Apotheose Karls VI.“ für Schloss Breitenfurt (seit 1770 im Belvedere). Donners Schaffen konzentrierte sich in der Folge mehr und mehr auf den Erzguss.

In den 1730er Jahren kehrte Donner als "kaiserlicher Kammerbildhauer" nach Wien zurück. Er arbeitete hier zunächst an Reliefs in der Sakristei des Stephansdoms, um dann sein Hauptwerk zu beginnen: den Providentiabrunnen am Mehlmarkt (Donnerbrunnen, 1, Neuer Markt). Die Stadt Wien hatte 1737 beschlossen, in der Mitte dieses Marktplatzes anstelle eines alten Ziehbrunnens eine Fontäne größeren Ausmaßes zu errichten. Den Auftrag erhielt Donner aufgrund eines Wettbewerbs, an dem sich auch Lorenzo Mattielli beteiligt hatte. Der Brunnen, bar jedes religiösen oder kaiserlichen Symbols, ist das erste Denkmal, das die Bürgerschaft Wiens zur Zierde der Stadt errichten ließ (enthüllt 4. November 1739); die Figuren wurden in Bleiguss gearbeitet. Anschließend schuf Donner noch eine zweite Brunnenanlage für Wien, die allerdings wieder stärkere Beziehung zur Architektur aufweist: den Andromedabrunnen im Alten Rathaus mit dem Bleirelief "Perseus und Andromeda" (1740/1741). Kurz vor seinem Tod entstand im Auftrag des Dompropsts F. A. Kochler von Jochenstein die große "Beweinung Christi" für den Kreuzaltar an der Krypta des Doms zu Gurk. Eine Reihe weiterer in Wien befindlicher Kunstwerke stand zumindest unter dem Einfluss Donners (unter anderem Steinskulpturen am Dreifaltigkeitsaltar des Stephansdoms und im Treppenhaus des Fürstenbergpalais); für den Park des Alten Schlosses in Inzersdorf schuf Donner zwei Flussgötter.

Gedenktafel mit Relief des Donnerbrunnens (1, Neuer Markt) am Haus 22, Eßlinger Hauptstraße 95. Donnerbrunnen, Donnerdenkmal, Donnergasse, Raphael-Donner-Allee.

Literatur

  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Kurt Blauensteiner: Georg Raphael Donner. Wien: Schroll 1944
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 229 ff.
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 190 f., 363
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 238, 243
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 557
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1976, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/3. Wiesbaden: Steiner 1980, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, Register
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 259, 325, 486, 541, 544, 550
  • Elfriede Baum: Österreichisches Barockmuseum im Unteren Belvedere. Wien [u.a.]: Herold 1980 (Österreichische Galerie Wien: Kataloge, 2,1), S. 97 ff.
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2/1), S. 406
  • Andreas Pigler: Georg Raphael Donner. Leipzig / Wien: Epstein 1929
  • Franz Anton Richard: Raphael Donners Tod und Nachlaß. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. Band 14. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1941, S. 112 ff.
  • Claudia Diemer: Georg Raphael Donner. Die Reliefs. Nürnberg 1979
  • Michael Schwarz: Georg Raphael Donner. Kategorien der Plastik. Diss. Univ. Münster/Westfalen. Münster/Westfalen 1966 (München: Fink 1968)
  • Waldemar Posch / Alfred Sammer: Pieta. Georg Raphael Donner. Wien: Selbstverlag der Gesellschaft der Freunde der Akademie der bildenden Künste 1977
  • Klaus Albrecht Schröder: Georg Raphael Donner. In: Parnass. Das Kunstmagazin. Band 2. Wien: Parnass Verlagsgesellschaft / Linz: Grosser 1993, S. 32 ff.
  • Felix Czeike: Der Neue Markt. In: Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 87 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 117
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 171
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 234
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 346, 454, 458
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 16, 22, 120
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript (Wiener Stadt- und Landesarchiv). Wien: 1958 ff., S. 143 (Gedenktafel)
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 137, 294
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972 (Donnerbrunnen)

Weblinks