Marokkanergasse

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Marokkanergasse 7, um 1908
Daten zum Objekt
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48° 11' 57.16" N, 16° 22' 48.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Marokkanergasse (3., Landstraße), entstanden im Zuge einer Parzellierung (um 1780), benannt anlässlich der am 20. Februar 1783 zwecks Abschlusses von Handels-, Friedens- und Freundschaftsverträgen mit Österreich in Wien eingetroffenen marokkanischen Abordnung (Einzug des Paschas von Tanger, Muhamed Ben Abdil Melak, als Gesandter des Fürsten von Marokko); das diplomatische Ereignis stieß auf großes Echo der Bevölkerung (auch Gasthäuser wurden entsprechend benannt und es gab eine Mode à la Maroque); eine der ältesten Straßen des Bezirks, große vormärzliche Miethausanlagen.

In der Leopoldstadt, seit 1850 der 2. Bezirk, gab es aus dem gleichen Anlass ebenfalls eine Marokkanergasse. Sie wurde, um Verwechslungen zu vermeiden, 1862 in Afrikanergasse umbenannt.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 199 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 119 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 89 ff.
  • Ricarda Oettinger: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd. (archivalische Vorarbeiten 3. Bezirk), S. 51
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 136 f.