Kirche zum Heiligen Sava

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1890
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Heiliger Sava
Einlagezahl
Architekt Heinrich Wagner
Prominente Bewohner Albin Egger-Lienz, Petar Petrović Njegoš, Anton Hans Karlinsky
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16725
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q2272124
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 3., Marokkanergasse 10
  • 3., Veithgasse 3

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48° 11' 55.20" N, 16° 22' 47.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Serbisch-orthodoxe Kathedrale zum Heiligen Sava (3., Marokkanergasse 10, Veithgasse 3; nach dem serbischen Nationalheiligen Sava benannt (1175-1237; Athos-Mönch; erstes Oberhaupt der selbständigen Kirche von Serbien, Erzbischof der serbisch-orthodoxen Kirche), Kapelle in einem Wohnhaus.

Die Serben waren ab dem 18. Jahrhundert Teil der griechisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen Georg und nach 1787 der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit am Fleischmarkt.

Nach Zwistigkeiten zwischen den Serben und Griechen, erhielten die Serben durch ein Privileg von Kaiser Franz Joseph I. das Recht auf eine eigene Kirche. Über Initiative von Georg Stojakovic kam es am 9. Dezember 1860 zur Konstituierung einer Wiener Kirchengemeinde der in der Monarchie lebenden Serben. Von einem von Franz Joseph I. zur Verfügung gestellten Bauplatz am Franz-Josefs-Kai (in der Nähe des Rudolfsplatzes) konnte allerdings kein Gebrauch gemacht werden, weil das Geld zum Kirchenbau fehlte. Als bis 1886 rund 80% des benötigten Kapitals durch Sammlungen aufgebracht worden war, wurde ein Kirchenbaufonds gegründet, dessen Vertreter am 21. Jänner 1889 beschlossen, das Grundstück in der Veithgasse 3, anzukaufen. Die Grundsteinlegung für das dreistöckige Wohnhaus und die Kirche erfolgte am 6. Mai 1890, der Bau wurde nach Plänen von Heinrich Wagner in serbisch-byzantinischem Stil ausgeführt; die Weihe des Kirchenraums erfolgte am 19. November 1893.

Über dem Eingang zur Kirche befindet sich in einem Bogenfeld der Kirchenpatron, der heilige Sava, und über dem Eingang zum Wohnhaus der heilige Lazar. Für die Innenraumgestaltung (großer rechteckiger Saalraum) war stilistisch die griechisch-orthodoxe Kirche am Fleischmarkt Vorbild; die dortige Formensprache des späten 18. Jahrhunderts der Ikonostase und des Bischofsthrons wurde allerdings in historisierendem Stil (Mischung von Neorenaissance und serbisch-byzantinischen Formen) nachempfunden.

Im Jahr 1967 wurde in Österreich die Lage der orthodoxen Kirche gesetzlich geregelt. Damit erhielt auch die Heiligen-Sava-Gemeinde der Serbischen Orthodoxen Kirche die offizielle Anerkennung. Seit 1969 untersteht die Kirche dem Bischof von Westeuropa (Sitz in Himmelsthür, Deutschland).

Gedenktafeln

  • Gedenktafel für Albin Egger-Lienz, der 1899-1901 hier wohnte.
  • Gedenktafel für den serbischen Dichter Petar Petrović Njegoš (* 1. November 1813 Njegusi, † 31. Oktober 1851 Cetinje), den geistigen und politischen Führer von Montenegro, der eine zeitlang in Wien gelebt hat (sein Hauptwerk „Der Bergkranz" ist ein Epos des Befreiungskampfes der Montenegriner aus der osmanischen Herrschaft)
  • Wohnhaus (1922) des Porträt- und Genremalers Anton Hans Karlinsky (* 4. Mai 1872, † 19. März 1945).

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 498 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 69
  • Géza Hajós: Die Kunstdenkmäler Wiens 1. Die Kirchen des III. Bezirks. Mit einer Einleitung über die topographische Entwicklung des Bezirks. Wien: Schroll 1974 (Österreichische Kunsttopographie 41), S. 284
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 174 f.
  • Franz Englisch: Die serbische St. Sava-Kirche in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 16 (1961), S. 268 ff.
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 69 f.
  • Medakovic D., Die Serben in Wien / Srbi u Beču. Novi Sad: Prometej 2001.
  • Pantović Ljiljana, Die Wiener Orthodoxen Serben. Dissertation. Wien 2004.
  • Miodrag Mecanović: Die Serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde zum Hl. Sava in Wien, in: Serbien. Kulturelle Brücke zwischen Ost und West. Novi Sad: Matica Srpska 2010, 201–204.

Weblinks