Salesianergasse
48° 11' 56.10" N, 16° 22' 51.62" E zur Karte im Wien Kulturgut
Salesianergasse (3. Bezirk, Landstraße), benannt (1862) nach dem Orden der Salesianerinnen (Salesianerinnenkirche); vorher Waaggasse (in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts "Wag Gasse"; um 1840 Verlängerung bis zum Rennweg). Weitgehend einheitlich spätbiedermeierlicher Charakter.
Die 1850 nach Wien eingemeindete Gasse verläuft vom Rudolf-Sallinger-Platz nahe der südlichen Ecke des Stadtparks beim Heumarkt in Nord-Süd-Richtung zum Rennweg und endet dort gegenüber der Salesianerinnenkirche. Das nördliche Gassenende befindet sich unweit der U-Bahn-Station Stadtpark der Linie U4, das südliche Gassenende unweit einer Haltestelle der Straßenbahnlinie 71, die auf dem Rennweg verkehrt.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Orientierungsnummern (ONr.) 1: Pfarre Landstraße; Rest: Pfarre St. Karl
- ab 1906: ungerade ONr. 1-9: Pfarre Landstraße; ungerade ONr. ab 11 und gerade ONr. ab 2: Pfarre St. Karl
Gebäude
- Nummer 1 (Beatrixgasse 29): Gewerbehaus.
- Nummer 3: Geburtshaus von Peter Fendi und Wohnhaus von Oswald Thomas.
- Nummer 3A: ehemals Palais Schnapper, später Weisweiler, erbaut 1891 nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer.
- Nummer 4: Sterbehaus von August Eisenmenger.
- Nummer 6 (Marokkanergasse 5, Traungasse 1): Traunsches Haus.
- Nummer 8 (Zaunergasse 2): Wohnhaus, erbaut 1839 von Franz Ehmann; Wohnhaus von Arnold Rose, Sterbehaus von Joseph Barth, Franz Xaver Gruber und Oswald Gruber.
- Nummer 10 (Neulinggasse 39, Grimmelshausengasse 13): städtische Wohnhausanlage (Neulinggasse).
- Nummer 11 (Neulinggasse 52): Vetserapalais.
- Nummer 12 und 16-26: einheitlich viergeschossige Fassadenzeile der Spätbiedermeierzeit mit sparsam gegliederter Fassaden (erbaut 1841-1843).
- Nummer 12: Geburtshaus von Hugo von Hofmannsthal, Wohnhaus von Hermann Bahr.
- Nummer 13: Alice-und-Heinrich-Scheuer-Hof, städtische Wohnhausanlage (1930-1931).
- Nummer 14: Salesianer-Apotheke.
- Nummer 19: Wohnhaus von Thomas Benedetti.
- Nummer 21: Sterbehaus von Johann Jakob Heckel.
- Nummer 29: Sterbehaus von Gustav Bickell.
- Nummer 31-33 (Jaurèsgasse 21, Rennweg 21): nach Plänen von E. Spielmann und A. Teller 1911 erbauter Wohnblock im Stil des Neoklassizismus mit Einflüssen der Wiener Werkstätte. Wohn- und Sterbehaus (teilweise Vorgängerbauten) von Josef Hoffmann, Fritz Ritter von Hauer, Joseph Heicke und Anton Hoppe.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 130
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1993, S. 127 ff.
- Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 59 f.
- Franz Englisch: Die Salesianergasse einst und jetzt. In: Wiener Geschichtsblätter 28 (1973), S. 75 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 145 ff.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 142 f.