Oswald Thomas

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Thomas, Oswald
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.phil, Hon.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24220
GNDGemeindsame Normdatei 11734950X
Wikidata Q90406
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Juli 1882
GeburtsortOrt der Geburt Kronstadt, Siebenbürgen
SterbedatumSterbedatum 13. Februar 1963
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Astronom, Volksbildner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle
  • 10., Kundratstraße 3 (Sterbeadresse)
  • 3., Salesianergasse 8 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wiener Ehrenmedaille (Verleihung: 18. Juli 1952, Übernahme: 9. September 1952)
  • Silbernes Ehrenzeichen (Verleihung: 1933)

  • Leiter des Wiener Planetariums (1927 bis 1932)
  • Leiter des Astronomischen Büros Wien (1923 bis 13.02.1963)
  • Leiter der Urania (Sternwarte) (1915 bis 1922)

Oswald Thomas * 27. Juli 1882 Kronstadt, Siebenbürgen (Brasov, Rumänien), International Association of Museums of Arms and Military History † 13. Februar 1963 Wien 10, Kundratstraße 3 (Franz-Josef-Krankenhaus; zuletzt wohnhaft 3, Salesianergasse 8; Zentralfriedhof, Urnenhain), Astronom, Volksbildner.

Nachkomme einer siebenbürgisch-deutschen Familie, besuchte das deutsche Gymnasium in Kronstadt, dann die Universitäten Heidelberg, Jena, Klausenburg und Berlin. Ursprünglich im Lehrberuf tätig, kam er 1913 nach Wien. 1915-1922 war Thomas Leiter der Urania-Sternwarte, ab 1923 Leiter der Astronomischen Zentrale (Astronomisches Büro), mit dessen Gründung übernahm er die Leitung des Planetariums, dem er auch eine seiner Publikationen widmete (Das Wiener Planetarium, 1927). Seine Führungen durch die Urania-Sternwarte und seine Sternwanderungen am Sommerhaidenweg standen im Zentrum seiner volksbildnerischen Tätigkeit.

Thomas war Ausschussmitglied der Österreichen Gesellschaft für Meteorologie, korrespondierendes Mitglied des Sonnblick-Vereins, Mitglied der astronomischen Vereine in Berlin, Leipzig, Budapest, Kopenhagen, Paris unter anderem Ehrenmitglied des Bureau Central Meteorique in Antwerpen und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, draunter das Werk "Astronomie" (7. Auflage, 1956) und (gemeinsam mit R. Teschner) den "Atlas der Sternbilder" (³1962).


Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe unterhielt Oswald Thomas während der Zeit des Ständestaats und in der Nationasozialistischen-Zeit zahlreiche Mitgliedschaften (unter anderem Vaterländische Front, Nationalsozialistischer-Altherrenbund "Jena", Nationalsozialistischer Lehrerbund, Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, Reichsluftschutzbund, Befreiungsschein der Reichsschrifttumskammer), zudem war er NSDAP-Anwärter (1938 und 1940) und stellte einen Antrag um Aufnahme in den Nationalsozialistischen-Dozentenbund, letzterer wurde aber wegen seiner ehemaligen Zugehörigkeit zur Freimaurerloge "Pionier" (1920–1934) abgewiesen. Nach Kriegsende wurde bei Thomas von einer Registrierungspflicht als ehemaliger Nationalsozialist abgesehen (Bescheid von 1948), da politische Gründe bei seiner vormaligen Ablehnung (siehe oben) geltend gemacht worden waren.

Er wohnte 3, Salesianergasse 8 (hier richtete er sich ein astronomisches Büro, später "Astronomisches Verein Wien zur Förderung himmelskundliche Volksbildung in Österreich", ein). Ständiger Mitarbeiter der Wien Zeitung. Ehrenmedaille (18. Juli 1952). 1960 erhielt Thomas von der Wiener Akademischen Burschenschaft "Silesia" das Ehrenband.

Der Bericht des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) 2007 im Auftrag des damaligen Bezirksvorstehers der Leopoldstadt, Gerhard Kublik, kam zu dem Entschluss, die Straßennamenbenennung zwar zu problematisieren, allerdings beizubehalten.

Oswald-Thomas-Platz

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Landstraße. Blätter des Bezirksmuseums. Wien: 7 (1990), S. 21 f.
  • Neues Wiener Journal, 07.05.1927
  • Kleines Volksblatt, 19.07.1952
  • Wiener Zeitung, 15.02.1963
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 113 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013