Paul Hoffmann
- Direktor des Burgtheaters (1968 bis 26.05.1972)
Paul Hoffmann, * 25. März 1902 Wuppertal, † 2. Dezember 1990 Wien 9, AKH (bestattet Zentralfriedhof), Schauspieler, Burgtheaterdirektor.
Biografie
Hoffmann studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie, spielte daneben aber auch Theater und wurde 1924 (ohne Ausbildung) an das Stadttheater Würzburg verpflichtet. Über das Stadttheater Aachen und das Schauspielhaus Dresden kam Hoffmann ans Württembergische Staatstheater Stuttgart (1946-1958; 1950 Leiter, 1952 Schauspieldirektor). Er gab Gastspiele in aller Welt (1955 Theater in der Josefstadt), kam 1959 ans Burgtheater und war 1968-1971 (als Nachfolger von Ernst Haeusserman) dessen Direktor.
Zu seinen wichtigsten Rollen in Wien gehörten Octavio Piccolomini (Wallenstein), Kreon (Medea), Mohr (Räuber), Shaw (Geliebter Lügner) und Striese (Raub der Sabinerinnen) sowie Harrass (Des Teufels General); seine letzte Rolle am Burgtheater war Attinghausen (Wilhelm Tell). Zu Hoffmanns Inszenierungen gehörten unter anderem Don Carlos, Spiel im Schloss, Tod eines Handlungsreisenden, Maria Stuart und Nathan der Weise. Ab 1936 war er im Spielfilm (über 20 Filme), später im Fernsehen tätig.
Ehrenmedaille in Gold (1973), Kainz-Medaille (1975), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1976), Albin-Skoda-Ring (1977), Grillparzer-Ring (1982), Ehrenring der Stadt Wien (1987).
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 43, S. 56
- Verena Keil-Budischowsky: Die Theater Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1983 (Wiener Geschichtsbücher, 30-32
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951