Pauliner
Pauliner (Eremiten des heiligen Paul von Theben; nicht zu verwechseln mit den Paulanern), katholischer Einsiedlerorden, gegründet um 1250 in Ungarn, erste Klostergründungen in Österreich in Niederranna (Niederösterreich) 1414 (aufgehoben 1783) und in Wiener Neustadt 1480 (Stiftung Friedrichs III.; nach Verlegung aufgehoben 1783). Ob das (nie vollendete) Kloster, das Friedrich 1480-1483 auf dem Areal der nachmaligen Stallburg in Wien erbauen ließ, für die Pauliner bestimmt war, ist ungewiß. 1720 übernahmen die Pauliner die Betreuung des Hernalser Kalvarienbergs (17); ihr dort 1722 gegründetes und 1747 ausgebautes Kloster wurde 1784 aufgehoben (in das leerstehende Gebäude zog 1786 auf Anordnung Josephs II. das Offizierstöchtererziehungsinstitut ein). 1700-1784 besaßen die Pauliner auch ein Haus am Heidenschuß (hier starb 1773 der Ordensbruder und Historiker Matthias Fuhrmann).
Literatur
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Band 1. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 588 ff.
- Julius Dirnbeck, Wolfgang Mayer (Hgg.): Der Orden der Pauliner. Protokolle des Symposions in Schlaining 1982. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 70. Eisenstadt, 1984
- Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. 1967, S. 171 ff.
- Richard Perger: Die "öde Kirche" und der Gang nach St. Stephan. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 48. (1993), S. 65 ff.