Peter Aschner

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Daten zur Person

Peter Aschner, * 28. Februar 1918 Wien, † 19. Oktober 1984 Wien, Journalist.

Biografie

Aschner ist als Sohn einer jüdisch-bürgerlichen Familie geboren. Sein Vater Emil Aschner hatte eine Textilfabrik in Südmähren (Slaná) und je eine Wohnung in Wien, in der 13., Leopold-Müller-Gasse 4 (heute Stoesslgasse), und in Prag sowie eine Villa in Slaná. Gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard Aschner wuchs Aschner in der Atmosphäre des "Roten Wien", aber auch der sich verschärfenden politischen Auseinandersetzungen auf. Beide sprachen Deutsch und Tschechisch. Da die Mutter früh verstorben war, wurden die Brüder von ihrer Haushälterin mütterlich betreut. Ihre Schulzeit verbrachten sie in Wien, die Ferien in Slaná.

Nach der Matura besuchte Aschner auf Wunsch seines Vaters zunächst die Textilschule, um die väterliche Fabrik übernehmen zu können. Zur Aufnahme eines von ihm gewünschten Musik-Studiums kam es aufgrund des sogenannten Anschlusses nicht mehr.

Der Vater schickte die beiden Brüder zu einem Geschäftsfreund nach London, wo Aschner als Weber arbeitete. In Manchester kam er zu "Young Austria", einem Jugendverband österreichischer Flüchtlinge, und lernte dort seine zukünftige Ehefrau Ilse M. Aschner kennen, war zu dem Zeitpunkt allerdings noch mit Herta Rimon verheiratet. 1945 kehrte er nach Österreich zurück, wo er zunächst in Salzburg bei der KPÖ-Zeitung "Salzburger Tagblatt" als Redakteur arbeitete. Dann zog er gemeinsam mit Ilse nach Linz, wo er als Redakteur der oberösterreichischen KPÖ-Zeitung "Neue Zeit" tätig war.

1953 konnte er Ilse schließlich heiraten, nachdem die Scheidung von seiner ersten Ehefrau vollzogen war. 1958 übersiedelte die Familie nach Prag, wo Aschner seit 1957 als Korrespondent für die "Volksstimme" arbeitete. Schließlich kehrte das Paar nach Wien zurück, wo er sich weiterhin der KPÖ zur Verfügung stellte. Von Anfang an war er Mitarbeiter am "Wiener Tagebuch" und bei der "Internationalen Presseschau", trat allerdings wie viele andere Intellektuelle aufgrund der Niederschlagung des Prager Frühlings (1968) aus Protest aus der Partei aus. Später war Aschner viele Jahre beim Europaverlag als Lektor tätig, bevor er 1984 kurz nach seiner Pensionierung 1984 an Krebs verstarb.

Literatur

  • Ilse Maria Aschner. In: Sonja Frank (Hg.): Young Austria. Österreicherinnen im britischen Exil 1938–1947. Theodor Kramer Gesellschaft: Wien 2014, S. 54–60
  • Wiener Tagebuch 12/1984