Peter R. Frank

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Frank, Peter R.
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Frank, Peter Ruprecht
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. Phil., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370135
GNDGemeindsame Normdatei 1013811054
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. April 1924
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 27. Juni 2022
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Bibliothekar, Lektor, Buchforscher
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1990)
  • Berufstitel Professor (Verleihung: 2003)


Peter R. Frank, * 7. April 1924 Wien, † 27. Juni 2022 Wien, Bibliothekar, Lektor, Buchforscher.

Biografie

Peter R. Frank absolvierte seine Schulzeit in Wien, Frankfurt am Main und Straßburg. Nach der Matura wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war von 1942 bis 1944 als Sanitäter tätig. 1944 geriet er in der Nähe von Rom in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er in Nordafrika und den USA verbrachte. Nach seiner Rückkehr studierte er an der Universität Wien Germanistik, Kunst- und Musikwissenschaft, Philosophie sowie Geschichte und Soziologie. 1950 promovierte er mit der Arbeit "Vorformen und Vergleichung der Kulturmorphologien von Breysig, Spengler und Toynbee".

Als Werkstudent machte Frank eine Verlagslehre beim Anton Schroll Verlag und war zudem als Korrektor und in der Redaktion des Österreichischen Handelsregisters im Jupiter Verlag tätig. Von 1950 bis 1953 war er zunächst in der Verlagswerbung und dem Buchexport in Wien beschäftigt, ehe er nach Berlin zum Hermann Luchterhand Verlag wechselte, wo er die literarische Abteilung aufbaute und etwa Günter Grass' Erstveröffentlichung "Die Vorzüge der Windhühner" (1956) als Cheflektor verantwortete. Von 1956 bis 1959 leitete Frank den Hermann Gentner Verlag in Darmstadt. Danach war er bis 1963 Lektor beim Carl Hanser Verlag in München, um anschließend nochmals als Cheflektor zu Luchterhand zurückzukehren.

Von 1967 bis 1974 und von 1977 bis 1990 war Peter R. Frank Curator of Germanic Collections an der Stanford University Library und Lecturer am German Department der Stanford University. In den Jahren 1975 und 1976 hatte Frank den Posten des Cheflektors beim S. Fischer Verlag inne.

Nach seiner Emeritierung 1990 übersiedelte Frank mit seiner Familie nach Heidelberg, wo er sich der Buchforschung und insbesondere der Geschichte des Buchhandels in Österreich widmete und wichtige Impulse für die österreichische Buchwissenschaft gab. 1998 war er gemeinsam mit Murray G. Hall Begründer der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich, deren Präsident er bis März 2002 war. 2008 veröffentlichte er gemeinsam mit Johannes Frimmel "Buchwesen in Wien 1750-1850" als bedeutendes Ergebnis seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Topografie des Buchwesens.

1990 wurde Peter R. Frank das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen, im Jahr 2003 wurde ihm der Berufstitel Professor zuerkannt. 2015 kehrte er nach Wien zurück, wo er im Juni 2022 verstarb. Seine buchwissenschaftliche Forschungsbibliothek und seinen schriftlichen Vorlass übergab er der Wienbibliothek im Rathaus.

Werke (Auswahl)

  • Peter R. Frank [Hg.]: Von der systematischen Bibliographie zur Dokumentation. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1978 (Wege der Forschung, 144)
  • Peter R. Frank / Helmut W. Lang [Hg.]: Augenlust und Zeitspiegel. Katalog und Handbuch von Büchern, Musikalien, Landkarten, Veduten, Zeitungen und Zeitschriften von österreichischen Verlagen des 18. und 19. Jahrhunderts, meist in seltenen Erstausgaben. Wien [u.a.]: Böhlau 1995 (Biblos-Schriften, 164)
  • Peter R. Frank / Johannes Frimmel: Buchwesen in Wien 1750–1850. Kommentiertes Verzeichnis der Buchdrucker, Buchhändler und Verleger. Wiesbaden: Harrassowitz 2008 (Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich, 4)

Quellen

Literatur

  • Auerbach, Nathalie: Recollections on Dr. Peter R. Frank. Bibliographer for Germanic Collections, retired Stanford University Libraries. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 2 (2022), S. 51 f.
  • Hall, Murray G.: Peter R. Frank gestorben. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 1 (2022), S. 7 f.
  • Buchberger, Reinhard: Forschungsbibliothek Peter R. Frank (Wien/Stanford/Heidelberg) in der Wienbibliothek im Rathaus. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 1 (2010), S. 37-39
  • Jobst-Rieder, Marianne: Peter Ruprecht-Frank – dem Buchforscher und streitbaren Aufklärer zum 85. Geburtstag. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 1 (2009), S. 59-65


Peter R. Frank im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus

Weblinks