Rodauner Schloss
48° 7' 54.83" N, 16° 15' 20.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Rodauner Schloss (23., Willergasse 53-57), ehemaliger Sitz der Rodauner Grundherrschaft.
Erstmals 1405 erwähnt, jedoch mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die babenbergische Zeit (vor 1246) zurückgehend; die Herren von Rodaun waren ein bedeutendes Dienstmannengeschlecht der Landesfürsten; ab 1379 ist eine im Schloss gelegene Kapelle bekannt (wohl die Vorläuferin der 1770 erneuerten und bis heute erhaltenen Philipp- und Jakobs-Kapelle). Ein Rest des alten Baus war ein bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten gebliebener mittelalterlicher Rundturm (heute steht hier die Neue Kapelle der Klosterschule); ein Renaissancetor ist 1578 datiert. Das Schloss war in der Reformation unter den Freiherren von Landau ein wichtiges Zentrum des Protestantismus (Rodaun). Der heutige dreigeschossige klassizistische Bau aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert nimmt die Klosterschule Sancta Christiana auf (im Speisesaal wappengeschmückte bunte Glasfenster aus dem 16./17. Jahrhundert). 1898 wurde das Schloss von den Töchtern Carl Ritter von Mautner Markhofs an die Schwestern von der Kindheit Jesu und Maria verkauft, die hier 1902 das mit Öffentlichkeitsrecht ausgestattete Mädchenpensionat einrichteten, das (mit einer Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs, als das Areal militärisch genutzt wurde) seither besteht.
Literatur
- Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 62 f.
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 160 f. (Mädchenpensionat)