Roman Rautner
Roman Rautner, * 27. Dezember 1925 Wien, † 8. Jänner 2001 Wien, Maurer, Politiker.
Biografie
Rautner wurde als Sohn eines Metallgießer und einer Bedienerin geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern in sehr beengten Verhältnissen auf. 1934 musste sein Vater als Straßenkehrer arbeiten und als dieser 1938 unter mysteriösen Umständen verstarb, wurde Roman Rautner schon als Dreizehnjähriger zum Familienerhalter: Schon ab zwei Uhr morgens arbeitete er aushilfsweise bei einem Bäcker, führte das Gebäck im Handwagen aus und trat dann seinen Dienst als Hilfsarbeiter bei der Bahn an.
1940 erlernte Rautner das Maurerhandwerk, wurde nach erfolgreich abgelegter Lehrabschlussprüfung zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und geriet schließlich in englische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung arbeitete Rautner in einem Kohlebergwerk im Bregenzer Wald und kam dann als Steinmaurer zur Firma "Porr" nach Salzburg. Hier engagierte er sich als Betriebsrat und wurde bald auch Vorstandsmitglied der Gebietskrankenkasse und Mitglied des Berufungssenats beim Arbeitsgericht.
Während der so genannten "Olah-Krise" wurde er im Jahre 1964 nach Wien berufen, wo er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter avancierte. Im Oktober 1978 wurde er Vorsitzender dieser Gewerkschaft und ein Jahr später stellvertretender Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Sein Engagement für die Rechte der Bauarbeiter fand 1979 durch die Wahl zum Vizepräsidenten des Internationalen Bundes der Bau- und Holzarbeiter seine Krönung.
Unter seinen politischen Funktionen sind vor allem Rautners Tätigkeit als Wiener Landtagsabgeordneter und Gemeinderat von 1973 bis 1983 sowie als Amtsführender Stadtrat für Bauten von Mai 1983 bis Mai 1986 hervorzuheben. 1986 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Stadtrat zurück; kurz zuvor hatte er auch seine Funktion als Gewerkschaftsvorsitzender niedergelegt.
Literatur
- Rathauskorrespondenz, 10.01.2001
- Rathauskorrespondenz, 21.12.2000
- Wien aktuell, 23.06.1983
- Arbeiter-Zeitung, 06.06.1983