Franz Olah

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Olah, Ferdinand
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Olah, Franz Ferdinand
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38372
GNDGemeindsame Normdatei 118937308
Wikidata Q85607
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. März 1910
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 4. September 2009
SterbeortSterbeort Baden
BerufBeruf Klavierbauer, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Demokratische Fortschrittliche Partei - Wahlgemeinschaft Franz Olah, Sozialdemokratische Partei Österreichs, Sozialistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  1945 bis heute
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  25. September 2009
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stadtpfarrfriedhof Baden
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 20. November 1989, Übernahme: 8. Jänner 1990)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 29. März 2005)
  • Julius-Raab-Medaille (Verleihung: 2008)


Franz Olah, * 13. März 1910 Wien, † 4. September 2009 Baden, Klavierbauer, Politiker.

Biografie

Er befand sich 1933, 1934 und 1935 sowie 1937 und 1938 aus politischen Gründen in Haft. Er wurde von 1938 bis 1945, gleichfalls aus politischen Gründen, in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. 1950 beteiligte sich Olah aktiv an der Niederschlagung der kommunistischen Streikbewegung, die in der Öffentlichkeit auch als KPÖ-Putschversuch eingestuft wurde. Später wurde Olah zum Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes gewählt und war für die SPÖ in den Bundesregierungen Gorbach II und Klaus I vom 27. März 1963 bis zum 21. September 1964 Innenminister.

Er wurde 1964 - in Zusammenhang mit der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern, die zum Aufbau von parteiunabhängigen Zeitungen gedient haben sollen - aus der SPÖ ausgeschlossen und gründete daraufhin eine eigene Partei, die Demokratisch-Fortschrittliche Partei (DFP), auf die nach der Nationalratswahl 1966 jedoch kein Mandat entfiel. Seine Partei erhielt aber bei der Wiener Gemeinderatswahl 1969 drei Mandate.

Olah wollte als Spitzenkandidat der DFP sein Gemeinderatsmandat antreten. Dagegen sprach die damalige Wiener Regel, dass schon die Einleitung eines Strafverfahrens das Ruhen des Gemeinderatsmandates bewirkt. Da Olah bei der Eröffnungssitzung des neuen Gemeinderates am 13. Juni 1969 die Aufforderung von Bürgermeister Bruno Marek, den Gemeinderatssitzungssaal zu verlassen, nicht befolgte, wurde er in dessen Auftrag von uniformierten Rathauswächtern aus dem Saal getragen. Der von Olah angerufene Verfassungsgerichtshof erklärte später Olahs Hinauswurf und die Bestimmungen, auf denen er beruhte, als verfassungswidrig.

In seiner Strafsache wurde Olah 1969 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, womit seine politische Tätigkeit endete.

Die SPÖ stand Olah nach längerer Zeit nicht mehr ablehnend gegenüber. Unter Bürgermeister Helmut Zilk wurde ihm 1989 / 1990 das höchste Ehrenzeichen des Landes Wien verliehen. 2005 wurde Olah unter der konservativen Bundesregierung Schüssel als 95-Jähriger von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem höchsten Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.

Weblinks


Franz Olah im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.