Rosa Holub
Rosa Holub, * 11. Mai 1865 Biedermannsdorf, † 28. September 1958 Wien, Forschungsreisende.
Biografie
Rosa Walter war die Tochter des Gebäudeinspektors der Rotunde Ludwig Walter alias Hof. Sie lernte den Arzt und Forschungsreisenden Emil Holub kennen, als dieser 1880 eine Afrikaschau auf dem ehemaligen Weltausstellungsgelände präsentierte. Zwei Wochen nach der Hochzeit brachen Rosa und Emil Holub am 18. November 1883 zu einer Expedition nach Südafrika auf. Geplant war, den Kontinent von Süden nach Norden zu durchqueren. Die Reise wurde vom Kaiser finanziell unterstützt. Rosa Holubs Interesse galt vor allem der Tierwelt. Sie vermaß, beschrieb und präparierte kleine Vögel und verschiedene Schmetterlingsarten. Aufgrund von Erkrankungen von Reiseteilnehmern, Dürre und gewaltsamen Konflikten musste die Expedition frühzeitig abgebrochen werden. Auch Rosa Holub war von lebensgefährlichen Infektionen betroffen. Dennoch war der Empfang des Ehepaares in Wien triumphal. Schon auf den Bahnhöfen, die der Zug auf seiner Reise zum Nordwestbahnhof passieren musste, versammelten sich Schaulustige und Franz Joseph lud das Ehepaar Holub zu einer Privataudienz.
Tierpräparate und andere Sammelgegenstände, die Rosa Holub aus Afrika mitbrachte, befinden sich heute im Naturhistorischen Museum. Der Direktor der zoologischen Abteilung des Museums nannte einen von ihm beschriebenen Fisch zu Ehren Rosa Holubs "Labeo Rosae". Der Kaiser verlieh ihr das "Goldene Verdienstkreuz mit der Krone".
Nach dem Tod ihres Mannes (1902) erhielt sie vom Hof ein "Gnadengehalt". Rosa Holub galt als Afrika-Expertin, hielt Vorträge, gab Interviews und fungierte als Beraterin wissenschaftlicher Expeditionen. Rosa Holub wurde im Ehrengrab ihres Mannes beigesetzt.
Quelle
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A-H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 1359 ff.