Rudolf Follner
Rudolf Follner, * 15. April 1887 Poppitz, Mähren (Popice, Tschechische Republik), † 5. Dezember 1944 Wien, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Rudolf Follner war als Hilfsarbeiter, Geschäftsdiener und landwirtschaftlicher Arbeiter tätig, ehe er im Juni 1924 als Gleisarbeiter in den Dienst der Wiener Straßenbahnen trat. Ab Jänner 1935 arbeitete er als Bahnwärter. Er war Mitglied der Gewerkschaft und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
Seine Bekannte Rosa Janku brachte ihn 1943 in Kontakt mit Ludwig Karl Beer, einem Kommunisten, der im März 1938 nach Frankreich emigriert und nun unter dem Namen Francis Bertrand Renaud nach Wien heimgekehrt war. Dieser übergab Follner kommunistische Flugschriften, die der Straßenbahnbedienstete weiterverbreitete.
Er wurde am 28. August 1943 verhaftet und am 1. November 1944 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung wurde ein Monat später im Landesgericht Wien vollzogen. Auf einer Gedenktafel für politische Opfer der Verkehrsbetriebe beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten.
Quellen
- DÖW: Volksgerichtshof-Urteil gegen Rudolf Follner und Mitangeklagte [Stand: 14.02.2019]
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 275