Rupert Steppi
Rupert Steppi, * 11. April 1903 München, ✝︎ 30. Jänner 1972 Salzburg, Kaufmann, Politiker.
Biografie
Rupert Steppi wurde als Sohn eines Geschäftsinhabers in München geboren. Er war römisch-katholischen Glaubens und verheiratet. Nach 1938 trat er aus der Kirche aus und galt dann laut nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig". Steppi war gelernter Kaufmann und Mitinhaber der Installations- und Heizungsfirma Jankowsky, Steppi & Co. (Steppi & Co.).
Ab dem 10. August 1923 war Steppi Mitglied der SA und ab dem 5. September 1926 auch Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). 1932 war er als SA-Standartenführer tätig. Wegen illegaler Tätigkeit für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei kam er sechs Wochen in Haft und wurde als deutscher Staatsbürger im Jahr 1933 des Landes verwiesen. 1937 war Steppi als SA-Sturmbannführer und vor 1938 als Gauführer in der Nationalsozialistischen Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation (NS Hago) sowie als Kreisleiter, stellvertretender SA-Führer der SA-Reserve und Reichshauptstellenleiter der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei tätig und er erhielt Aufgaben im "Reich", so als Geschäftsführer im Hauptamt für Handwerk und Handel. Im Folgejahr war er SA-Obersturmbannführer.
Vom 1. Dezember 1944 bis zum 16. März 1945 war Steppi Ratsherr, als Ersatzmann von Karl Zach.
Er nahm am Zweiten Weltkrieg teil.
Am 19. Juli 1945 wurde er in Salzburg verhaftet. Das Volksgericht Linz sprach ihn wegen der Paragrafen 10 und 11 Verbotsgesetz (1947) frei. Wenig später wurde er vom Volksgericht Innsbruck zu 15 Monaten schweren Kerker und Vermögensverfall verurteilt.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, K1
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, A1: 35.918
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen
- Steppi, Rupert, Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattarchiv, TP-050565
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 10.435
- Brief Firma Steppi & Co., 23.01.2006
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 867 f.
- Stefan Eminger: Das Gewerbe in Österreich 1930–1939. Organisationsformen, Interessenpolitik und politische Mobilität. Innsbruck / Wien /Bozen: Studienverlag 2005, S. 107 f.