Sabine Haag

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Haag, Sabine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr., Mag.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37667
GNDGemeindsame Normdatei 13895576X
Wikidata Q1496167
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. Februar 1962
GeburtsortOrt der Geburt Bregenz 4008099-7
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 25.10.2024 durch DYN.biancaburger


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Sabine Haag, * 28. Februar 1962 Bregenz, Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin.

Biografie

Sabine Haag kam am 28. Februar 1962 in Bregenz zur Welt, dort wuchs sie auch auf und besuchte die Schule. Nach der Reifeprüfung und einem Aufenthalt im kalifornischen Santa Barbara studierte sie von 1981 bis 1983 Anglistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck und von 1983 bis 1989 Kunstgeschichte an der Universität Wien. Ihre Diplomarbeit behandelte das Thema "Angelika Kauffmann als Porträtistin". 1990 begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien und führte bis 1995 die Inventarisierung und Katalogisierung der Bestände der Kunstkammer, der Weltlichen und Geistlichen Schatzkammer sowie der Tapisseriensammlung durch. Haag arbeitete auch wissenschaftlich an verschiedenen Ausstellungsprojekten der Kunstkammer mit. 1995 schloss sie ihre Dissertation mit dem Titel "Zur Elfenbeinskulptur des 17. Jahrhunderts. Vorarbeiten für einen systematischen Katalog der Elfenbeinarbeiten des Kunsthistorischen Museums Wien" ab und wurde promoviert. Als Kustodin der Sammlungen Kunstkammer und Kaiserliche Schatzkammer widmete sie sich fortan vorwiegend ihren Spezialgebieten Bernstein und Elfenbein.

Im Dezember 2002 erfolgte die Ernennung Haags zur stellvertretenden Direktorin der Kunstkammer und Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums und im Dezember 2007 zu deren Direktorin, als die sie die Neugestaltung der Sammlungen leitete. Sie konzipierte mehrere Ausstellungen im Kunsthistorischen Museum, so etwa 2005 "Des Kaisers Elfenbein", und kuratierte Ausstellungen im Ausland wie die Schau "Kaiser Rudolf II. zu Gast in Dresden" oder "Masterworks from the Kunsthistorisches Museum, Vienna" im Guggenheim Museum Bilbao.

Seit Jänner 2009 ist Sabine Haag Generaldirektorin des KHM Museumsverbandes, zu dem auch das Schloss Ambras in Innsbruck, das Theatermuseum und das Weltmuseum Wien gehören. Sie hatte sich um die Position nicht beworben, sondern war von der damaligen Kulturministerin Claudia Schmied angesprochen und bestellt worden. Haags Vertrag wurde 2013 um weitere fünf Jahre verlängert. Unter ihrer Leitung erfolgte der Umbau der Kunstkammer, deren Wiederöffnung nach gut zehnjähriger Schließung 2013 stattfand. Weiters zeichnete sie für die Errichtung eines Zentraldepots in Himberg verantwortlich. Unter ihrer Leitung wurden im Oktober 2017 auch die seit 2004 geschlossenen Dauerausstellungsräume des ehemaligen "Völkerkundemuseums" als "Weltmuseum" wiedereröffnet.

Haag öffnete das Kunsthistorische Museum außerdem für Neues: In der Gemäldegalerie wurde 2010 die – unter anderem mit dem Nestroy 2011 prämierte – Theaterproduktion "Ganymed Boarding" gezeigt, die seither in sechs Fortsetzungen zu sehen war, zuletzt 2019 "Ganymed in Love". Während der Klimt-Schau 2012 emöglichte eine im Stiegenhaus gebaute Brücke den Besucherinnen und Besuchern neue Perspektiven auf die Deckengemälde und die Architektur des Museums. 2013 erfolgte die Einführung der zeitgenössischen Schiene "Modern & Contemporary", in deren Rahmen etwa die weltweit beachtete Lucian-Freud-Ausstellung realisiert wurde.

Trotz der Erfolge gab man im Herbst 2017 bekannt, dass Haags Direktionszeit nicht verlängert und ihr Eike Schmidt in der zweiten Jahreshälfte 2019 in der Funktion als Generaldirektor nachfolgen würde. Doch der Leiter der Uffizien sorgte für einige Überraschung, als er einen Monat vor Amtsantritt verkündete, den Posten nicht annehmen zu wollen und in Florenz zu bleiben. Die Generaldirektion wurde neu ausgeschrieben, Haag bewarb sich und man betraute sie erneut mit der Leitung des KHM Museumsverbands bis 2025.

Im März 2021 sorgte die Ausschreibung der neu geschaffenen Position eines/einer "Leiter/in der Sammlungen und Forschung" für Spekulationen und aufgeheizte Diskussionen, da sich der beschriebene Aufgabenbereich weitgehend mit jenem der durch Haag besetzten wissenschaftlichen Geschäftsführung deckte. Auch wäre, so der Vorwurf, die ausgeschriebene Position dieser unterstellt, womit eine neue hierarchische Ebene eingezogen würde, was einer Entmachtung der Direktion gleichkäme. Im April 2021 war Haag zudem aufgrund der Besetzungspolitik des Hauses in Kritik geraten, da zu diesem Zeitpunkt nur wenige Frauen Führungspositionen innehatten. Die beiden Neubesetzungen, Peter Kerber als Direktor der Gemäldegalerie und Jonathan Fine als Direktor des Weltmuseums (beide ab 1. Juli 2021), wurden zwar prinzipiell positiv aufgenommen, jedoch das Ignorieren jeglicher Quote kritisiert. Dass Kerber nun zusätzlich die Funktion des "Leiters der Sammlungen und Forschung" übernimmt, kann als Schadensbegrenzung verstanden werden. Eine Doppelfunktion als primus inter pares scheint ganz anders verortet, als es jemand in einer unabhängig von den Sammlungen agierenden, eigenen Leitungsfunktion gewesen wäre.

Literatur


Sabine Haag im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks