Sauwinkel
48° 12' 6.22" N, 16° 22' 38.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sauwinkel (1.) hieß bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ein tiefgelegener Teil der Stadt gegen den Roten Turm zu. Hier war jener Teil des ausgedehnten, weit über die Gründe der späteren Franz-Josefs-Kaserne bis zum heutigen Beethovenplatz reichenden Viehmarkts, wo die aufgetriebenen Schweine lagerten. Im Sauwinkel stand einst die städtische "Preukuchel" ("der gemeinen Stadt Schweinschlachthäusl", erwähnt 1566 und 1587), eine städtische Brühbank, in der die Schweine gestochen und gebrüht wurden. Daneben standen die Häuser "Zum roten Apfel" (Ecke gegen das Laurenzerbergl), das in seinen Mauern das gleichbeschilderte Schank- und Gasthaus beherbergte, während der Zweiten Türkenbelagerung unter Beschuß und mehrmals in Brand geriet, sowie "Zur Flucht nach Ägypten". Im Sauwinkel standen auch ein städtischer Getreidekasten, das kleine Hauptmautgebäude, die Schlesische Burse, eine Mühle sowie ein Turm der Stadtbefestigung (Krotenturm). Mitte des 18. Jahrhunderts wandelte sich die Bezeichnung in Auwinkel.
Literatur
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22) (unter Auwinkel, Postgasse, Franz-Josefs-Kai, Schwedenplatz)
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 357 f.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 447 (Auwinkel)