Hauptmautgebäude
48° 12' 35.34" N, 16° 22' 46.90" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hauptmautgebäude (zuletzt 1, Postgasse 10, Dominikanerbastei 11).
1) Nach Vollendung der neuen, gegen den Donauarm vorgerückten Stadtwälle, die zur Zeit Ferdinands III. und Leopolds I. entstanden, wurden auf der Fläche, die früher die alte Ringmauer eingenommen hatte, das Hauptmautgebäude und die Waaghäuser errichtet. 1684 erscheint bereits die „Kayserliche Hauptmauth" auf jenem Platz, den später das Müllersche Gebäude einnahm, und die ihr gegenüberliegenden Kasematten in der Stadtmauer dienten als Warenmagazine.
2) Als 1773 das (1767 begonnene) Hauptmautgebäude am Alten Fleischmarkt anstelle der Schlesischen Burse, des Seelhauses und noch dreier 1767 abgebrochener Häuser vollendet war, verlor das alte Gebäude seine amtliche Bestimmung und ging durch Kauf in Privathände über.
3) Das neue Hauptmautgebäude entstand anstelle des städtischen Getreidekastens, der nach dem Umbau den Namen „kleine Hauptmaut" erhielt und später mit dem großen Hauptmautgebäude vereinigt wurde. Dieses war auf seiner Hauptstiege durch Statuen des heiligen Johannes und der heiligen Maria geziert. Die Hauptmaut kam am Ende des Vormärz in die Vorstadt Weißgerber (3, Hintere Zollamtsstraße 4 [Fertigstellung 1844]; Hauptzollamt). Das Hauptmautgebäude wurde zum Amtssitz der Oberpostdirektion umgestaltet, um ein Stockwerk erhöht und an der Außenseite dem angrenzenden Neubau (Barbarastift) angeglichen (Hauptpostgebäude).
Siehe: Postgasse 8-12.
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 351
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 408-435