Barbarastift
48° 12' 34.25" N, 16° 22' 44.76" E zur Karte im Wien Kulturgut
Barbarastift (1., Postgasse 8; hier befand sich die Rosenburse), erhielt seinen Namen nach der Kapelle der heiligen Barbara, die sich an der Rückseite des Jesuitenkollegiums unweit der Dominikaner befand und von den Jesuiten zu einer Kirche erweitert wurde (Barbarakirche).
Das Stift wurde nach Aufhebung des Jesuitenordens (1773) von Maria Theresia 1775 der griechisch-unierten Geistlichkeit als Seminar eingeräumt. Die 1769 hier untergebrachte Orientalische Akademie wurde nach St. Anna verlegt. Nach Aufhebung der Savoyschen Ritterakademie und der Theresianischen Akademie (Theresianum) durch Joseph II. (1784) erhielt das Barbarastift die Bestimmung, den zu ihren Eltern zurückkehrenden Zöglingen dieser Akademien als Unterrichtsort (moderne Sprachen und Gymnasium) zu dienen. Nach Wiedererrichtung des Theresianums unter Franz II. (1797) wurde das Barbarastift jenen Zöglingen der Akademie gewidmet, die Philosophie studierten, da dieser Gegenstand an der Akademie nicht gelehrt wurde. 1826 wurde das Gebäude dem Kameralärar übergeben, 1849-1852 als dreistöckiges Gebäude nach Plänen von Paul Sprenger umgebaut und bei dieser Gelegenheit mit dem benachbarten ehemaligen Hauptmautgebäude verbunden.
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 120
- Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 192, S. 30
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 36