Schürer von Waldheim
Die Familie wurde wegen ihrer Verdienste um die böhmische Glasindustrie nobilitiert, war ab einem nicht zu fixierenden Zeitpunkt in Wien (oder seiner unmittelbaren Umgebung) ansässig und mit der Stadt in doppelter Hinsicht eng verbunden. Einenteils stößt man bei den Lebensdaten mehrfach auf die Vororte Ober- und Unterdöbling, wo die Familie offenbar einen Wohnsitz hatte, andernteils sind Familienmitglieder drei Generationen hindurch in vielfältiger Weise im pharmazeutisch-medizinischen Bereich Wiens tätig gewesen, wobei eine über ein Jahrhundert andauernde Bindung an die Apotheke "Zur goldenen Krone" hervorzuheben ist.
Als "Stammvater" kennen wir Karl Schürer von Waldheim ab 1821 als Besitzer der Apotheke, deren Konzession er käuflich erworben hatte; seine Witwe Dorothea (er starb am 29. Jänner 1856) führte die Apotheke während der Verlassenschaftsabhandlung als Witwenbetrieb weiter, bis sie der gemeinsame Sohn übernehmen konnte. Bekannt sind die beiden Söhne Anton (der Ältere) Schürer von Waldheim (1830-1899), der die Apotheke 1857 übernahm und 1869-1897 Gremialvorsteher war, und Rudolf Schürer von Waldheim (1832-1890), der auch einen Verlag besaß, sowie eine Tochter, die mit dem wesentlich älteren Dermatologen Ferdinand von Hebra (1816-1880) verheiratet war. Anton (der Ältere) hatte, soweit bekannt ist, fünf Kinder: Helena (* 27. August 1859 Oberdöbling, † 30. September 1908 Oberdöbling), die mit dem Apotheker Alexander Forsmann in St. Petersburg verheiratet war, Luise (vermählte Koch), von der keine Daten bekannt sind, Dr. Max (1860-1942), Anton (der Jüngere) (1862-1934), der 1899 die väterliche Apotheke übernahm, und Dr. Fritz (* 1. September 1866 Unterdöbling, † 2. Juni 1935 Wien), der in Wien eine medizinische Praxis ausübte (seine Tochter war mit dem Anthropologen, Ethnographen und Forschungsreisenden Rudolf Pöch [1870-1921] verheiratet).
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 11. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd., S. 292 ff. (weitere Literatur vor allem zur Verlagsgeschichte)