Zur goldenen Krone (Apotheke)
Apotheke "Zur goldenen Krone" (1., Himmelpfortgasse 7).
Die Apotheke wurde im vierten Viertel des 14. Jahrhunderts gegründet. Nach der Alten Feldapotheke und der Apotheke "Zum schwarzen Mohren" ist sie die drittälteste Apotheke Wiens.
Mittelalter
Es spricht vieles dafür, dass der früheste Besitzer der Apotheke ein gewisser Eberhard (um 1380 bis um 1390) war und dass sie sich fast das gesamte 15. Jahrhundert, damals noch ohne Schildbezeichnung, im Besitz dreier Generationen der Apothekerfamilie Entl befand.
Der Apotheker Johann (Hanns) Entl der Ältere (um 1390 bis 1417), sein Sohn Michel (Michael) Entl (1417 bis vor 1441) sowie sein Enkel Johann (Hanns) Entl der Jüngere (um 1441 bis 1491) können als die ältesten gesicherten Besitzer der später unter dem Schild "Zur goldenen Krone" bekannt gewordenen Apotheke angesehen werden.
Standort der Apotheke war die Grabengasse 2 (Stock-im-Eisen-Platz)/Schlossergässlein, an der Schmalgasse (Konskriptionsnummer 622, Teil des damaligen Hauses).
Die Apotheke befand sich zusammen mit der späteren Apotheke "Zum roten Krebs" im selben Haus am Alten Rossmarkt, heute Stock-im-Eisen-Platz in der Schmalgasse (Konskriptionsnummer 622). Die spätere Apotheke "Zur goldenen Krone" befand sich zur Grabengasse hin, die spätere Apotheke "Zum roten Krebs" befand sich zur Schlossergasse hin.
Am Rande sei vermerkt, dass Entl, wohl in Anlehnung an seinen Namen, im Siegelbild eine Ente führte. Ab 1491 ist er nicht mehr nachzuweisen. Ob er eine Witwe hinterließ, ist nicht bekannt.
Frühe Neuzeit
In der Folgezeit finden wir unter den Besitzern Ludwig Heyn und dessen Sohn Ulrich Heyn (auch Hein, Heim und Heym). Ludwig, der zwischen 1500 und 1543 in verschiedenen Quellen nachzuweisen ist, kaufte zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt des beginnenden 16. Jahrhunderts die Hälfte des Hauses Konskriptionsnummer 1094 im damaligen Rosengässchen (Ecke Grabengasse 5, heute Teil von Graben 8/Spiegelgasse 3). Es ist zwar möglich, dass die Apotheke dort einen neuen Standort erhielt, dies ist allerdings unwahrscheinlich.
1542/1543 kaufte Heyn das Haus Konskriptionsnummer 875 am Alten Rossmarkt (heute Stock-im-Eisen-Platz 1/Stephansplatz 2, damals allerdings auf einem größeren Grundstück als heute, um den Preis von 1.700 Pfund Pfennig.
Heyns Nachfolger als Besitzer der Apotheke war Erhard Schmeisser, der aus Hirschau in der Oberpfalz nach Wien kam. Wahrscheinlich hatte er bereits als Gehilfe in Heyns Apotheke gearbeitet, jedenfalls führte er nach dessen Tod die Apotheke unter dem Schild "Ad signum regis" weiter. Schmeisser verstarb 1587.
Nach seinem Tod führte seine Witwe Helena Schmeisser die Apotheke von 1587 bis 1594 als Witwenbetrieb weiter.
Helena Schmeisser verstarb 1594, die Apotheke blieb offensichtlich während der Abwicklung der Verlassenschaft geschlossen. In den darauffolgenden Jahren scheint die Apotheke zwar 1606 (unter dem Schild "Officina coronae") und 1611 (unter dem Schild "Officina regia ad auream coronam") auf, jedoch ohne namentliche Nennung des Besitzers, so dass sich über rund zwei Jahrzehnte eine Lücke in der Besitzerliste befindet. Es ist daher nicht bekannt, von wem Johannes Peringer 1617 die Apotheke "Zur goldenen Krone" kaufte. Obwohl es in Ermangelung aussagefähiger Quellen die letzte Sicherheit für eine Standortbestimmung fehlt, kann man annehmen, dass die Apotheke nach wie vor im Haus Konskriptionsnummer 675 am Alten Rossmarkt untergebracht war.
Im Frühjahr 1629 kaufte der geprüfte Apotheker Jonas Ulrich die Apotheke "Zur goldenen Krone". Gemäß den Bestimmungen in seinem Testament, in dem sich Ulrich selbst als apodegger zuer gulden Cron bezeichnete, erbte nach seinem Tod am 5. März 1648 seine Witwe Katharina Barbara Ulrich die Apotheke und führte diese mit Hilfe eines Provisors als Witwenbetrieb weiter.
Der Besitzer der an der Ostseite des Grabens gelegenen Apotheke "Zum schwarzen Elefanten", Mag. phil. Johann Wilhelm Thillo, verkaufte seine Konzession 1663 an die Witwe des Apothekers "Zur goldenen Krone", Katharina Barbara Ulrich, die daher entgegen den damaligen Vorschriften zwei Apothekenkonzessionen in ihrer Hand vereinigte.
Katharina veräußerte die Konzession der Apotheke "Zum schwarzen Elefanten" an den ehemaligen Hofapothekenadjunkten Theodor Buttelli. Sie überließ Buttelli tatsächlich nur die Konzession, nicht jedoch das Lokal im sogenannten Elefantenhaus am Graben (Konskriptionsnummer 619), in das sie die Apotheke "Zur goldenen Krone", die ja in ihrem Besitz verblieb, übersiedelte. Zweifellos erschien es ihr attraktiver, ein weithin sichtbares Geschäftslokal am vornehmen und stark frequentierten Graben zu besitzen, als eines am Alten Rossmarkt, dessen Zugang sich möglicherweise in der engen Grabengasse befand. Das Apothekenschild "Zur goldenen Krone" übertrug sich bald als Hauszeichen auf das bisherige Elefantenhaus am Graben.
Aus den Steuerbüchern geht hervor, dass Katharina Barbara die vorgeschriebene jährliche Zahlung von 33 Pfund 6 Schilling (1653 und 1659 waren es lediglich 30 Pfund) bis 1656 jeweils noch im Jahr der Vorschreibung entrichtete, danach allerdings immer erst im Folgejahr. Der allgemeine Vermögensstand der Witwe Ulrich erschließt sich aus dem "Behausten Buch" der 1650er Jahre. Die enthaltenen Einträge weisen beträchtliche Steuerforderungen aus, die auch zeitgerecht beglichen wurden (zwischen 256 und, 1659 auf diesen Betrag absinkend, 224 Pfund Pfennig im Jahr).
Nach ihrem Tod wurde am 19. Februar 1664 das Testament der Katharina Barbara eröffnet, in dem sie den mit ihr verwandten Johannes Heinrichsohn (möglicherweise ihr Neffe), der als Provisor die Apotheke geleitet hatte, zu ihrem Erben bestimmte. Von 1664 bis zu seinem Tod 1673 war er Besitzer der Apotheke. In seinem Testament bestimmte Heinrichsohn, dass die Apotheke von einem der Gesellen weitergeführt oder verkauft werde. Die beiden Töchter entschlossen sich daraufhin, die Apotheke zunächst mit Hilfe des am 5. Juli 1673 geprüften Provisors Jonathan Hessenthaler weiterzuführen.
Sechs Jahre später, im Pestjahr 1679, verkauften die Eigentümerinnen das Haus und die darin befindliche Apotheke samt ihrer Gerechtigkeit (Konzession) an den nach wie vor im Dienst stehenden Provisor Jonathan Hessenthaler (verballhornt auch Hospenthaler). Hessenthaler verstarb bereits am 5. April 1680, vermutlich an der Pest. Seine Frau Rosina (Witwe von Gerhardt Gymnich) erbte neben der übrigen Verlassenschaft auch die Apotheke "Zur goldenen Krone". Rosina schlug der medizinischen Fakultät der Universität zur Führung der Apotheke den 35-jährigen Franz Kauffmann als Provisor vor, der am 13. Mai 1680 geprüft worden war. Sie heiratete ihn kurze Zeit später und ließ ihn als ihren Gewährträger ins Grundbuch eintragen. Er wird bereits 1681 als Apothekenbesitzer bezeichnet. Er starb 1685 ebenso wie seine Gattin.
Der Sohn aus erster Ehe Paul Leonhard Gymnich legte am 24. Oktober 1690 als pharmacopoeus ad insigne aureae coronae die Apothekenprüfung ab und führte daraufhin die Apotheke selbst. Davor wurde die Apotheke mit Hilfe von Provisoren geführt, da er seine Ausbildung als Apotheker noch nicht abgeschlossen hatte. Gymnich ließ das schon recht baufällig gewordene Apothekenhaus am Graben in den folgenden Jahren umgestalten, womit es jenes Aussehen erhielt, das es bis zur Demolierung im Jahr 1866 hatte. Anlässlich der Krönungsfeier von Kaiser Joseph I. ließ er an der Fassade zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk eine vergoldete Krone anbringen. 1717 wurde er auf einem seiner Einsätze als kaiserlicher Feldapotheker auf der Rückreise von der ungarischen Armee nach Wien nächst Esseg durch Betyaren ermordet.
Paul Leonhard Gymnichs Witwe führte die Apotheke mit Hilfe des am 29. Oktober 1717 geprüften, damals 30-jährigen Provisors Johann Michael Herzog (auch Hertzog), des Sohns eines Apothekers in Baden bei Wien weiter. Sie verkaufte ihm am 1. September 1723 das Haus und die Apothekengerechtigkeit um den Verrechnungswert von je 17.000 rheinischen Gulden. Der Apotheker verstarb am 3. März 1752 unter Hinterlassung eines bereits am 31. Juli 1748 eigenhändig geschriebenen und auch von seiner Ehefrau Maria Eva, geboren Schidler, unterzeichneten und besiegelten gemeinsamen Testaments.
Nach der Abwicklung der Verlassenschaft führte Herzogs Witwe Maria Eva die Apotheke mit Hilfe des Provisors Godfrid (Gottfried) Dolhopf einige Jahre als Witwenbetrieb, bis sie die ererbte Gerechtigkeit am 21. Juni 1756 um 23.000 Gulden an ihren Provisor verkaufte. Sie starb 1764 und vermachte das Elefantenhaus am Graben, das besitzmäßig von der Apothekenkonzession getrennt war und in dem zum damaligen Zeitpunkt weiterhin Räumlichkeiten an den Apothekenbesitzer vermietet wurden, ihrer Tochter Maria Josepha.
Am 14. März 1769 verkaufte Dolhopf die Apotheke um 30.416 rheinische Gulden an Josef Pranter, einen Apotheker aus Krems an der Donau. Da dieser das Haus nicht erwerben konnte, überlegte er eine Übersiedlung. Er verlegte die Apotheke in den nach vierjähriger Bauzeit 1776 fertiggestellten Trattnernhof (Graben 29–29a), den sich der Hofbuchdrucker und Buchhändler Johann Thomas Trattner vom renommierten und viel beschäftigten Stadtbaumeister Peter Mollner hatte errichten lassen.
Mit Kaufkontrakt vom 2. Jänner 1780 gelangte die Apothekengerechtigkeit samt der Apothekeneinrichtung um 30.000 Gulden und 500 Dukaten Provision an Franz Jagatitsch, der die Konzession jedoch bereits mit Kaufkontrakt vom 24. Jänner 1783 um die gleiche Summe an Franz Baumgartner weiterveräußerte. Baumgartner verkaufte die Apotheke wieder zum unveränderten Gesamtpreis an Anton Aichinger und Katharina Schreiber, dessen spätere Frau. Wie auch schon Jahre davor warf die Apotheke nur wenig Gewinn ab.
19. Jahrhundert
1806 kaufte Josef Hornung die Apotheke samt Konzession um den Höchstwert von 15.000 Gulden. 1807 tauschte er seine Apotheke gegen die Apotheke von Ernest Röhrich "Zum Einhorn" auf der Neuen Wieden, Konskriptionsnummer 206 (4, Margaretenstraße 31, Ecke Waaggasse 12), ein.
Röhrich nahm in nur 13 Monaten zehn Darlehen in verschiedener Höhe auf. Das Beispiel dieser Apotheke zeigt schlaglichtartig einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse am Beginn des 19. Jahrhunderts. Röhrich zog daraus die Konsequenz und verkaufte die Apotheke 1808 an Franz Vinzenz Freystädter. Freystädter bemühte sich, die Finanzen in den Griff zu bekommen, allerdings mit geringem Erfolg.
Am 1. Oktober 1821 wurde die Apotheke von Karl Schürer von Waldheim erworben. Mit ihm beginnt der fast hundertjährige Familienbesitz an einer Stadtapotheke. Schürer zahlte am 6. beziehungsweise 8. November 1821 einen größeren Teil der noch offenen Darlehen zurück. Er bemühte sich, durch innovative Maßnahmen den Geschäftsgang zu beleben. Ein Beispiel ist das Privilegium auf die Erfindung einer "Einhüllungsform" (Kapsel) für unangenehm schmeckende Arzneien, das ihm am 30. September 1837 von der Hofkammer auf fünf Jahre erteilt wurde. Die Konkurrenz in unmittelbarer Nähe veranlasste Schürer die Übersiedlung der Apotheke ins Haus Konskriptionsnummer 954, heute Himmelpfortgasse 17. Karl Schürer verstarb am 29. Jänner 1856.
Schürers Witwe Dorothea setzte ihren Sohn Anton Schürer von Waldheim den Älteren als Provisor ein. 1857 wird er schließlich Besitzer der Apotheke.
Anton Schürer von Waldheim kümmerte sich nicht nur mit großer Sorgfalt um seine Apotheke, sondern engagierte sich auch in pharmazeutischen Fach- und Berufsvertretungen. Er wird 1867 Kassier und 1892 Oberdirektor des Allgemeinen österreichischen Apotheker-Vereins, der seit 1863 die "Zeitschrift des Allgemeinen österreichischen Apotheker-Vereins" herausgab. In dieser Eigenschaft war er als Vertreter Österreichs führend an Enquêten und bereits ab 1867 an internationalen Kongressen beteiligt. 1885 bemühte er sich, von fortschrittlichen Apothekern unterstützt, vergeblich um das Zustandekommen einer internationalen Pharmakopöe. Darunter versteht man einen verbindlichen Index aller Medikamente, der länderübergreifend gültig ist.
1888/1889 war er Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung einer Neuauflage der Österreichischen Pharmakopöe und schrieb darüber in der Standeszeitschrift. Er leitete 1883 auch als Präsident die erste internationale pharmazeutische Ausstellung in Wien. Daneben war Waldheim von 1869 bis 1897 Vorsteher des Wiener Apotheker-Hauptgremiums und damit zugleich Vorsitzender der Tirocinalprüfungskommission. Außerdem vertrat er die Apotheker ab 1889 als ao. Mitglied im Obersten Sanitätsrat und stand verschiedenen pharmazeutischen Sozialinstitutionen vor (darunter als Präses dem Apotheker-Unterstützungsverein "Hygiea"). Waldheim verkörperte eine der hervorragendsten Persönlichkeiten des österreichischen Apothekerstandes, der die Geschicke diese Berufszweiges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wesentlich mitbestimmte. Sein Wirken blieb national und international nicht unbelohnt. 1875 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste um die Pharmazie den kaiserlich-russischen St.-Anna-Orden III. Klasse und 1887 das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens. Schürer von Waldheim starb am 13. August 1899 in Wien.
20. Jahrhundert
Die Apotheke stand nach dem Tod von Anton Schürer von Waldheim dem Älteren unter der Leitung des Sohnes Anton Schürer von Waldheim des Jüngeren, der die Apotheke seines Vaters bereits seit 1896 als Provisor geführt hatte. Unter Anton Schürer von Waldheim des Jüngeren wurde die Apotheke am 5. November 1903 in das Haus Himmelpfortgasse 14 verlegt.
Ab 8. Jänner 1918 war Max Schneid, nachdem ihm Anton Schürer von Waldheim seine Anteile an der Apotheke verkauft hatte, Alleineigentümer der Apotheke ("Familie Anton von Waldheim"). Er gab Anteile an Mag. pharm. Eugen Löwy und den Fabrikbesitzer im tschechischen Frankstadt a./R. Heinrich Kostelnik ab und betraute den früheren Miteigentümer Mag. pharm. Anton Schürer von Waldheim wieder mit der Leitung der Apotheke. Am 1. August 1922 findet sich im Handelsregister die Firmeneintragung "Familie Anton Waldheim, Inhaber Eugen Löwy".
Auf Grund der Weltwirtschaftskrise gingen die Geschäfte der Kronen-Apotheke in den zwanziger Jahren schlecht: Am 26. August 1925 musste der Ausgleich angemeldet werden, der allerdings am 12. Februar 1926 wieder gelöscht werden konnte.
Nach dem Tod des Gesellschafters Heinrich Kostelnik erfolgte mit Kaufvertrag vom 30. April 1926 ein teilweiser Eigentümerwechsel: Kostelniks Witwe Marie als dessen Rechtsnachfolgerin schied aus und die Apotheke stand nun zu je einem Drittel im Eigentum von Camilla Eisler, Hugo Thorsch und Eugen Löwy. Wenig später, am 29. April 1927, wählten die nunmehrigen Gesellschafter Camilla Eisler, Max Schneid und Eugen Löwy für die Apotheke die Rechtsform einer OHG und änderten den Firmenwortlaut in "Apotheke zur goldenen Krone Anton Waldheim".
Am 21. März 1928 wurde Mag. pharm. Hans Schuh zum Leiter der Apotheke bestellt, der am 31. Dezember 1933 die Leitung zurücklegte. Am 7. April 1934 wurde der Miteigentümer Mag. pharm. Eugen Löwy zum neuen Leiter bestellt. Am 22. Dezember 1934 erwarben nach dem Tod von Max Schneid der bisherige Gesellschafter Löwy und Erwin Diehl dessen Drittelanteil von den Erbinnen je zur Hälfte.
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich fürchtete Eugen Löwy um sein Leben und verließ im Juni 1938 Österreich. Am 29. Juni 1938 wurde Mag. pharm. Erwin Diehl zum neuen Leiter der Apotheke bestellt, im Juli 1938 wurde ausdrücklich ein "Kommissär für die Arisierung jüdischer Apotheken" bestellt.
Die jüngere Geschichte der Apotheke ist gekennzeichnet durch einen mehrfachen Wechsel in den Anteilen der Eigentümer, beginnend mit der vollkommenen Löschung der Gesellschafter Eisler, Thorsch und Löwy und der Bestellung von Mag. pharm. Gisela Asztalos (Anteil zwei Drittel), Mag. pharm. Adolf Grimus Ritter von Grimburg und (weiterhin) Mag. pharm. Erwin Diehl (Anteile je einem Sechstel).
Am 21. September 1940 kam es zu einer Anteilveränderung zwischen Asztalos und Grimus um ein Sechstel. Am 29. Oktober 1945 wurde Mag. pharm. Adolf Grimburg zum Leiter bestellt, am 28. Oktober 1950 kam es zu einer Veränderung in der Eigentumsanschreibung auf Grund des Rückstellungsverfahrens und am 31. Dezember zu folgendem Vergleich: Mag. pharm. Asztalos (ein Sechstel), Mag. pharm. Grimburg (ein Drittel) und Dr. Werner Kreidl (ein Drittel) wurden gelöscht und durch Camilla Eisler (ein Drittel), Dr. Kreidl (ein Drittel) und Adolf Grimburg (ein Sechstel) ersetzt. Unverändert blieb der Anteil von einem Sechstel von Mag. pharm. Erwin Diehl. Als rund drei Jahre später Dr. Kreidl aus dem Eigentümerkreis zurücktrat, kam sein Drittelanteil aufgrund eines Abtretungsvertrags am 2. Februar 1955 an Mag. pharm. Diehl, der nunmehr einen Anteil von drei Sechstel hielt. Nach dem Tod Grimburgs am 5. Dezember 1956 wurde Mag.a pharm. Hildegard Ehrlich Miteigentümerin und Leiterin.
Im Jahr 2000 war die Mag. Dr. F. Fiebrich OHG Inhaber der Apotheke, Konzessionär war Mag. pharm. Gerhild Popp.
2018 wurde die Apotheke nach Neuübernahme in die Himmelpfortgasse 7 verlegt.
Besitzerliste
- um 1380 – um 1390 Eberhardus (?)
- um 1390–1417 Hanns Entl senior
- 1417 – vor 1441 Michel (Michael) Entl, Sohn
- um 1441–1491 Hanns Entl junior, Sohn des Michel, Enkel des Hanns senior
- um 1491–1500 unbekannt (Witwenbetrieb?)
- 1500–1543 Ludwig Heyn
- 1543–1577 Ulrich Heyn, † 3. Juli 1577
- 1577–1587 Erhard Schmeisser, † vor 9. Juni 1587
- 1587–1594 Helena Schmeisser (Witwenbetrieb)
- 1594–1617 unbekannt
- 1617–1629 (?) Johannes Peringer (Kauf)
- 1629–1648 Jonas Ulrich (Kauf), * um 1597 Baden bei Wien (Geburts- oder Immigrationsort), † 5. März 1648
- 1648–1664 Katharina Barbara Ulrich (Witwenbetrieb), † vor 19. Februar 1664
- 1664–1673 Johann Heinrichsohn (Erbe als Provisor), † 15. Mai 1673
- 1673–1679 Töchter des Johann Heinrichsohn (mit Provisor)
- 1679–1680 Jonathan Hessenthaler (Kauf), † 5. April 1680
- 1680–1681 Rosina Hessenthaler (Witwenbetrieb), verwitwete Gymnich ("Zum goldenen Greif"), * um 1645, † 28. April 1685; dritte Ehe (1681) mit ihrem Provisor Franz Kauffmann
- 1681–1685 Franz Kauffmann (Einheirat), * um 1645, † 5. Mai 1685
- 1685–1717 Paul Leonhard Gymnich, * um 1666/1667, † 1717 (bis zur Volljährigkeit 1690 mit Provisor)
- 1717–1723 Maria Anna Gymnich (Witwenbetrieb)
- 1723–1752 Johann Michael Herzog (Kauf als Provisor), * um 1687, † 3. März 1752
- 1752–1756 Maria Eva Herzog (Witwenbetrieb)
- 1756–1769 Gottfried Dolhopf (Kauf als Provisor)
- 1769–1780 Josef Pranter (Kauf)
- 1780–1783 Franz Jagatitsch (Kauf)
- 1783–1798 Franz Baumgartner (Kauf)
- 1798–1806 Anton Aichinger (Kauf)
- 1806–1807 Josef Hornung (Kauf)
- 1807–1808 Ernest Röhrich, (Eintausch seiner Apotheke " Zum Einhorn", Neue Wieden)
- 1808–1821 Franz Vinzenz Freystädter (Kauf)
- 1821–1856 Karl Schürer von Waldheim (Kauf), † 29. Jänner 1856
- 1856–1857 Dorothea Schürer von Waldheim (Witwenbetrieb)
- 1857–1899 Anton Schürer von Waldheim der Ältere (Sohn)
- 1899–1909 Anton Schürer von Waldheim der Jüngere (Sohn)
- 1909–1918 Max Schneid
- 1918–1922 OHG (Fa. Anton Waldheim)
- 1922–1938 Wechselnde Gesellschafter
- 1938 Arisierung durch das nationalsozialistische Deutsche Reich
- 1938–1945 Wechselnde Gesellschafter
- 1945–1950 Rückstellungsverfahren (Leiter Adolf Grimburg)
- 1950– Wechselnde Gesellschafter
- 2000 Inhaber Mag. Dr. F. Fiebrich OHG, Konzessionärin Mag. pharm. Gerhild Popp
Standorte
- um 1400–1521 (?) Grabengasse 2 (Stock-im-Eisen-Platz)/Schlossergässlein, an der Schmalgasse (Konskriptionsnummer 622, Teil des damaligen Hauses)
- 1521(?)–1543/1566 Grabengasse 5 (Konskriptionsnummer 1094; heute Graben 8)
- 1543/1566–1663(?) Alter Roßmarkt (Konskriptionsnummer 875; heute Stock-im-Eisen-Platz 1/Stephansplatz 2)
- 1663(?)–1776 Graben (Konskriptionsnummer 619/660/606, ehemaliges Elefantenhaus "Zur goldenen Krone"; heute Straßengrund)
- 1776–1847 Graben 29–29a (alter Trattnernhof; Konskriptionsnummer 618/659/591 und 596)
- 1847–1903 Himmelpfortgasse 17 (Konskriptionsnummer 954)
- seit 1903 Himmelpfortgasse 14
Apothekenschild
- 1574–1589 "Ad signum regis"
- … 1606 … "Officina coronae"
- … 1611 … "Officina regia ad auream corona"
- … 1625 … "Ad tres aureas coronas"
- … 1648 … 1656 (Glockeninschrift) … 1685 "Zuer gulden(en) Cron"
- 1685–1912 "Zur goldenen Krone" (zwischenzeitlich auch: "Ad insigne aureae Coronae", 1690)
- 1912–1927 "Fa. Anton von Waldheim"
- seit 1927 "Zur goldenen Krone Anton Waldheim"
links
Literatur
- Felix Czeike: Geschichte der Wiener Apotheken, Die Apotheken im heutigen ersten Wiener Gemeindebezirk. Innsbruck: Studienverlag. Band 50, 2010, S. 185-228
- Felix Czeike: Die Apotheke "Zur goldenen Krone" am Graben: In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 27, 1972, S. 26
- Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 6, S. 281 ff.
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919, S. 19 ff.