Himmelpfortgasse 14

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1518
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Zur ungarischen Krone
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Heinz Gerl
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46122
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 1., Himmelpfortgasse 14
  • Nr.: 1018 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 961 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 986 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 18.93" N, 16° 22' 26.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Himmelpfortgasse 14 (Konskriptionsnummer 961).

Im ältesten Schottenurbar sind für die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts mehrere Hausbesitzer erwähnt, es ist aber unklar, wieviele Gebäude hier standen. Ab dem 15. Jahrhundert befanden sich zwei Häuser auf diesem Grundstück: Ein Haus (Haus A) war dem Schottenstift grunddienstbar. Die früheste Urkunde, die sich eindeutig auf dieses Gebäude bezieht, stammt aus dem Jahr 1446. Das andere (Haus B) war der Stadt grunddienstbar und wird erstmals 1458 erwähnt. Bald darauf scheint es einem Brand zum Opfer gefallen zu sein, da 1469 hier zwei Brandstätten verkauft wurden. Da über Jahrzehnte kein neues Gebäude errichtet und keine Steuern bezahlt wurden, zog die Stadt die Brandstätte(n) im Jahr 1496 ein und verkaufte sie. Im Jahr 1502 erwarb Barbara Feder, die Witwe von Andre Feder, hier ein Haus und eine Brandstätte. Noch im selben Jahr übergab sie das Haus an ihren Sohn Wolfgang Heyner, der 1518 auch Haus A erwarb. Unter ihm dürften die beiden Gebäude zu einem verbaut worden sein, auch wenn sie noch bis 1624 einzeln im Schotten- beziehungsweise städtischen Grundbuch geführt wurden.

Testament des Wolfgang Heyner

Wolfgang Heyner verfügte, dass sein Besitz nach seinem Tod verkauft werden und der Erlös an arme Leute verteilt werden solle. Dieses Testament wurde von seinem Neffen angefochten. Während der Verhandlungen richtete König Ferdinand I. am 28. Februar 1530 ein Schreiben an Bürgermeister und Stadtrat, wonach nach Auszahlung der Legate der verbliebene Nachlass der Wiener Universität (400 Gulden), die stark unter der Belagerung Wiens durch die Osmanen (sogenannte Erste Türkenbelagerung [1529]) gelitten hatte und dem Unterhalt von Kirchen und Pfarren (300 Gulden) zugute kommen solle. Der Rest jedoch solle "zur erpauung und befestigung unser stat Wienn" verwendet werden. Nur wenige Tage später (5. März 1530) änderte der König seinen Wunsch ab, indem er nun forderte, dass vorläufig nur 1000 Pfund Wiener Pfennig für die Bauten der Stadt Wien verwendet werden sollen und ein gleich großer Betrag den Armen ausgezahlt werde. Der Rest solle einbehalten werden, bis ihm (dem König) die Summe bekannt sei. Gegen diese Forderung wehrten sich Bürgermeister und Stadtrat, da dies einen Eingriff in die Stadtordnung von 1526 darstelle, die den Bürgern die vollständige und gewissenhafte Exekution ihrer Testamente zusichere. Am 5. April 1530 nahm Ferdinand I. seine Anordnungen vom 28. Februar und 5. März mit der Begründung zurück, dass ihm die Sachlage falsch geschildert worden sei und ihm nichts ferner stehe, als gegen Rechte und Ordnungen der Stadt zu verstoßen. Um dem König entgegenzukommen, machten die Statthalter den Vorschlag, dass man in aller Stille durch Kommissäre (und nicht durch den Stadtrat) mit den Testamentexekutoren in Verhandlungen treten könne. Da die Kämmereirechnung des Jahres 1530 nicht erhalten geblieben ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen, ob der Stadtkasse Geld aus dem Nachlass zugekommen war. Klar ist jedoch, dass die Errichtung der Heynerbastei (Wasserkunstbastei) mit Mitteln des Nachlasses finanziert wurde. Gerechtfertigt wurde dies damit, dass der Nachlass "ad pias causas" verwendet werden solle, wozu man offensichtlich auch die Befestigung der Stadt zählte.

Neubau um 1700

Um 1700 wurde das alte Gebäude vom Braumeister Veit Weltischhofer erworben, abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der (wie das alte Haus) den Schildnamen "Zur ungarischen Krone" erhielt. Da er viel Geld in die Erbauung dieses Gebäudes investiert und auf seine Kosten einen Reiter angeworben, ausgerüstet und während des Ungarischen Krieges (siehe Zweite Türkenbelagerung [1683]) freiwillig erhalten habe, bat er um Befreiung von der Hofquartierpflicht (siehe Hofquartierwesen) für sein "zur Hungarisch Cron genanntes, vorher allzeit quartierfrei gewestes Würtshaus." Der Obersthofmarschall betrachtete zwölf Jahre für mehr als ausreichend, um die Baukosten hereinzubringen. "Die übrigen Motiva hetten mit Quartierwesen keine Gemeinschaft." Mit kaiserlicher Entschließung vom 7. September 1708 wurde dem Vorschlag des Obersthofmarschalls stattgegeben.

Das Haus, in dem auch der bekannte und beliebte Gasthof "Zur ungarischen Krone" untergebracht war, wird als eines der schönsten Privatgebäude aus dieser Zeit bezeichnet.

Heutiges Haus

1902 wurde das heutige Haus nach Plänen von Heinz Gerl auf einer Grundfläche von 638 Quadratmetern errichtet. In dieses Gebäude zog 1903 die Apotheke "Zur goldenen Krone" ein, die seit 1927 auch den Namen "Apotheke Waldheim" führte. 2018 wurde die Apotheke nach Neuübernahme in die Himmelpfortgasse 7 verlegt. 1951 erwarb die "Austria, Versicherungs AG" (vormals "Krankenschutz, Erste allgemeine Krankenversicherungsanstalt AG") das Haus.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 212-216