Schenkung der Quelle Kaiserbrunn
Unmittelbar nach dem Beschluss des Gemeinderates zur Nutzung der Hochquellen am 12. Juli 1864 zur Lösung der Wasserversorgungsfrage unter anderem die Quelle Kaiserbrunn zu erschließen, sendete der Gemeinderat ein Gesuch um deren Überlassung an Kaiser Franz Joseph I. Am 1. Mai 1865 verkündete Kaiser Franz Joseph I. anlässlich der Eröffnung der Ringstraße, der Stadt Wien die Quelle Kaiserbrunn, die dem Finanzärar gehörte, unentgeltlich zu überlassen: "Um eine der wichtigsten Unternehmungen der Gemeinde ihrer baldigen Lösung zuzuführen, habe Ich die Anordnung getroffen, daß der Gemeinde zur Durchführung der Wasserversorgung der Kaiserbrunnen unentgeltlich überlassen werde, und Ich hoffe, daß hiemit diese Angelegenheit bald und glücklich zum Abschlusse gebracht werden wird.“[1]
Zum Dank sagte der Gemeinderat dem Kaiser die Versorgung von Schloss Schönbrunn über die Wasserleitung zu.
Die Details der Überlassung wurden erst nach dem Vorliegen der Detailpläne und dem Baubeschluss im Gemeinderat am 19. Juni 1866 ausgehandelt. Nach zähen Verhandlungen mit dem k.k. Finanzministerium wurde schließlich im März 1868 ein entsprechender Vertrag abgeschlossen.
Siehe auch: Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste)
Literatur
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 206 ff.
- Erwiederung Sr. Majestät des Kaisers auf die Ansprache des Herrn Bürgermeisters Dr. Andr. Zelinka bei der Eröffnung der Ringstrasse am 1. Mai 1865. In: Zur Wasserversorgung Wien’s. Wien, Selbstverlag des Gemeinderathes, 1865
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 207