Sebastian von Hempel
Sebastian Ritter von Hempel, * 9. Februar 1800 Wien, † 2. September 1871 Torod bei Gran (Esztergom, Ungarn), Maler, Lithograph, Sohn des Johann Ludwig Ritter von Hempel (1750-1811), Oberst in der russischen Armee. Nach Studium an der Akademie der bildenden Künste (Klasse für Historienmalerei) hielt sich Hempel 1821-1825 in Rom auf, wo er sich den Nazarenern anschloss; er kehrte mit seinem Freund Leopold Kupelwieser nach Wien zurück, verließ die Stadt allerdings 1848, ging nach Klagenfurt (wo er ein Taubstummeninstitut und eine Zeichenschule begründete), Bozen und Graz und zog sich 1859 auf seine kroatischen Güter zurück.
Hempel brachte die nazarenische Kunstrichtung in die Alpenländer, schuf etwa 40 Altarbilder (darunter in Wien für die Minoritenkirche, Paulanerkirche [Schutzengelbild für den Hochaltar, 1844] und Redemptoristinnenkirche) sowie Radierungen und Lithographien; seine Vermögensverhältnisse erlaubten es ihm, auf ein Entgelt für seine Arbeiten zu verzichten.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
- Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: A. Förg 1987 (Rosenheimer Raritäten), S. 251
- Waldemar Kozurik: Der Nazarener Josef Ritter von Hempel, Diss. Univ. Graz, Graz 1924