Serena Lederer

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Gustav Klimt: Serena Lederer (1899)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lederer, Serena
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Lederer, Szeréna; Pulitzer, Serena; Pulitzer, Szeréna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  361373
GNDGemeindsame Normdatei 1183416156
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Mai 1867
GeburtsortOrt der Geburt Budapest
SterbedatumSterbedatum 27. März 1943
SterbeortSterbeort Budapest
BerufBeruf Mäzenin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes SerenaLederer.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gustav Klimt: Serena Lederer (1899)
  • 1., Bartensteingasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Serena Lederer (2.v.l.) mit ihrem Onkel Adam Politzer (3.v.l.) und dessen Frau Tinka (4.v.l.) im Zuschauerraum des Alten Burgtheaters, Gustav Klimt, 1888
Serena Lederer in ihrem Salon, Bartensteingasse 8, 1930, mit ihrem von Gustav Klimt geschaffenen Porträt (rechts, 1899), dem "Goldenen Apfelbaum" (Klimt, 1903) sowie dem Portrait "Wally" (Klimt, 1916). Auf dem Boden liegt der um 1898 von Klimt geschaffene "Sphinxkopf".
Bartensteingasse 8: Serena Lederer mit dem Portrait ihrer Tochter, der Baronin Elisabeth Bachofen-Echt von Gustav Klimt, 1930

Serena Lederer, * 20. Mai 1867 Budapest, † 27. März 1943 Budapest, Mäzenin, Kunstsammlerin.

Biografie

Serena Lederer wurde 1867 als Serena Pulitzer in eine wohlhabende ungarisch-jüdische Familie hineingeboren. 1892 heiratete sie den Großindustriellen August Lederer, der mit der Produktion von Spiritus reich geworden war. Das Paar hatte drei Kinder, Elisabeth (1894–1944), Erich (1896–1985), und Friedrich ("Fritz") (1899–1972). Die Familie wohnte in einem auf dem Fabriksareal in Györ befindlichen Wohnhaus, im sogenannten Lederer-Schlössel in Hadersdorf und vor allem in der Stadtwohnung in der Bartensteingasse 8 (Mezzanin und 1. Stock), wo Serena und August Lederer die bedeutendste Privatsammlung mit Arbeiten des befreundeten Gustav Klimt anlegte. Bei diesem Maler nahm sie auch jahreslang Zeichenunterricht.

Es war auch vor allem Serena, die Klimt durch Ankäufe und Malaufträge unterstützte. 1899 schuf er ihr Ganzkörperportrait, 1916 das ihrer Tochter Elisabeth und 1917 das ihrer Mutter Charlotte Pulitzer. Bedeutende Werke der Sammlung waren unter anderem die Fakultätsbilder "Jurisprudenz" und "Philosophie" sowie der Beethovenfries.

Klimt machte das Ehepaar Lederer mit Egon Schiele bekannt und auch er wurde von ihnen gefördert. August Lederer starb 1936, Serena musste nach dem sogenannten "Anschluss" nach Ungarn emigrieren, wo sie 1940 starb. Die Kunstsammlung wurde "arisiert". Um ihre Tochter zu schützen, erklärte Serena Lederer eidesstattlich, Klimt wäre ihr leiblicher ("arischer") Vater. Wie weit die Freundschaft zwischen Klimt und seiner Mäzenin tatsächlich gegangen ist, ist nicht bekannt.

Serena Lederer war eine Nichte des Otologen Adam Politzer. Sie wurde mit ihrem Onkel und dessen Frau Tinka 1888 im Gemälde "Zuschauerraum im Alten Burgtheater" stehend auf der Zuschauergalerie portraitiert.

Literatur

  • Tobias G. Natter / Gerbert Frodl [Hg.]: Klimt und die Frauen. Köln: Du Mont 2000, S. 88 ff.; S. 111 ff.
  • Sammlung Lederer: Enteignet, verbrannt, abgekauft. In: Die Presse, 16.10.2013

Link