Elisabeth Bachofen-Echt
Elisabeth Franziska Bachofen-Echt,* 20. Jänner 1894 Wien, 19. Oktober 1944 Wien, Bildhauerin.
Biografie
Die Tochter des Industriellen August Lederer und seiner Frau Serena machte schon als Kind durch ihre kunstsinnige Mutter Bekanntschaft mit den bedeutendsten Malern ihrer Zeit. Ihr eigenes künstlerisches Talent wurde von Gustav Klimt erkannt und gefördert. Als sie zwölf Jahre alt war, begann sie ihre Ausbildung zur Bildhauerin bei Heinrich Zita, drei Jahre später wechselte sie an die Kunstgewerbeschule, wo sie unter anderem Michael Powolny und Teresa Feodorowna Ries unterrichteten. 1914 beauftragte ihre Mutter Gustav Klimt, Elisabeth zu portraitieren. Das Werk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg restituiert und befindet sich heute in einer New Yorker Privatsammlung.
1921 konvertierte Elisabeth Lederer vom Judentum zur evangelischen Kirche, um den Besitzer der Nußdorfer Brauerei Wolfgang Bachofen-Echt zu heiraten. 1934 wurde der gemeinsame Sohn August geboren. Er starb bereits 1938. Im selben Jahr wurde die Ehe geschieden. Um sich vor der Verfolgung durch die nationalsozialistischen Machthaber zu schützen, gab Elisabeth Bachofen-Echt Gustav Klimt als ihren leiblichen Vater an. Mit Hilfe ihrer Mutter und nach einer pseudowissenschaftlichen Überprüfung durch das Reichssippenamt erlangte sie die Anerkennung. Als "Halbjüdin" und Trägerin eines prominenten Namens konnte sie in Wien bleiben. Elisabeth Bachofen-Echt starb 1944 an einem Hirntumor und wurde neben ihrem Sohn und neben ihrem Vater auf dem Hietzinger Friedhof bestattet.
Literatur
- Michael Wladika: Egon Schiele: „Die Mutter und die Tochter“ 1913. Leopold Museum-Privatstiftung, LM Inv. Nr. 2356. Provenienzforschung BKA – LMP. Wien 2017
- Tobias G. Natter / Gerbert Frodl [Hg.]: Klimt und die Frauen. Köln: Du Mont 2000, S. 133 ff.