Siedlung Kordon
48° 13' 4.62" N, 16° 15' 32.85" E zur Karte im Wien Kulturgut
Siedlung Kordon (14, Satzberg), benannt nach dem Hütteldorfer Gutsbesitzer Anton Kordon (1801-1878; Hütteldorfer Friedhof), der auch ein Ausflugsrestaurant betrieb (14, Ulmenstraße 4).
Die Siedlung entstand ab 1935 als spontane, d.h. "wilde" Rodungssiedlung an den steilen Südwest-, West- und Nordwest-Hängen des Satzberges. Die Siedlung erstreckt sich vom Talboden des Halterbaches bis einige Meter unterhalb der Kuppe des Satzberges und umfasst knapp 600 Parzellen. 1934 wurde der Siedlerverein "Kordonsiedlung" gegründet. Dieser beauftragte Ing. Franz Reschl mit dem Entwurf eines (später mehrfach abgeänderten) Plans zur Gesamtaufschließung und Parzellierung des steilen Hangs. Nach langwierigen Streitigkeiten mit der Stadt Wien wegen illegal vorgenommener Rodungen wurde schließlich 1937 der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan vom Gemeinderat unter Bürgermeister Richard Schmitz genehmigt. Die anfänglich auch als "Kordon'sche Schrebergärten" firmierende Anlage hatte bis weit in die Nachkriegszeit vorwiegend Kleingartencharakter. Aufgrund des für Siedlungen ungünstigen Terrains mussten seit den 1950er Jahren von Seiten der Gemeinde zahlreiche Investitionen in die infrastrukturelle Nachrüstung getätigt werden (Straßenbau, Wildbachverbauung am Halterbach, Hangsicherungen, Wasser- und Stromversorgung). Der Anschluss an das Wiener Kanalnetz erfolgte erst ab 1994.
Die Verkehrsflächen der Siedlung tragen überwiegend Namen von Bäumen (Pappel-, Ulmenstraße), Blumen und Kräutern (Balsaminengasse, Fenchelweg, Goldstern-, Kerbel-, Wegerich-, Wicken-, Zyklamengasse), Insekten (Libellenweg) und Vögeln (Elster-, Girlitz-, Nachtigallen-, Pirol-, Stockentengasse, Seglerweg).
Literatur
- Verein Kordonsiedlung (Hg.): Kordon - ein Heimatbuch. 1934-2009: 75 Jahre Verein und Siedlung. Wien Eigenverlag 2009