Halterbach
48° 13' 3.47" N, 16° 14' 57.76" E zur Karte im Wien Kulturgut
Halterbach (14).
Kleiner, oberirdisch fließender, jedoch regulierter Bach, der am Fuß der Sophienalpe bei der Rieglerhütte entspringt, entlang der Karl-Bekehrty-Straße in südliche Richtung fließt, weiter durch die Jägerwaldsiedlung und von dieser weiter nach Süden entlang der Hüttelbergstraße, bis er bei Hütteldorf in den Wienfluss einmündet; 1989 wurde das Betonbett mit Erde aufgefüllt und bepflanzt. Er ist einer der wenigen Wienerwaldbäche die in ihrer vollen Länge oberirdisch verlaufen, denn mit Ausnahme des Wienflusses und des Halterbachs wurden im verbauten Stadtgebiet bis zum Jahr 1910 alle Wienerwaldbäche eingewölbt.
An seiner linken Seite führt in einer Tiefe von 4 bis 6 Meter ein Sammelkanal entlang, welcher bei der Amundsenstraße endet. Der Kanal mit einer Länge von 2374 Meter wurde in den Jahren 1900 bis 1909, der letzte Teil 1949/1950 errichtet.
Um zu verhindern, dass die geringe Abflussmenge des Wienflusses nicht im Wiental versickerte und für die Mühlen verloren ging, praktizierte man jahrhundertelang die Ausleitung des Wassers bei Mariabrunn nächst der Mündung des Mauerbachs in den Mühlbach vom Mariabrunner Wehr. Seitenbäche wie der Rosenbach und der Halterbach wurden zur Speisung der Mühlen mit zusätzlichem Wasser genutzt. Im 19. Jahrhundert wurde der Halterbach in seinem Unterlauf bei Hütteldorf nicht eingewölbt, sondern dessen Wasser nur zur Spülung des Linken Wienfluss-Sammelkanals genutzt. Wahrscheinlich verzichtete das Stadtbauamt auf eine Einwölbung, da der Halterbach große Mengen an Geschiebe mitführte und anfällig für Überschwemmungen war, trotzdem wurde dieser massiv reguliert.
Siehe auch:
Literatur
- Wasser Stadt Wien. Eine Umweltgeschichte. Hg. vom Zentrum für Umweltgeschichte, Universität für Bodenkultur Wien. Wien: Holzhausen Druck 2019
- Christian Gantner: Vom Bach zum Bachkanal: ein Beitrag zur Geschichte der Wiener Kanalisation. Wien: Bohmann, 2008
- Hans Stadler: Die Entwässerungsanlagen der Stadt Wien. Wien: Mag.-Abt. 30 1960, S. 36