Großhändler- und Bankiersfamilie griechischer Abkunft, zunächst in Ungarn, ab etwa 1800 in Wien tätig. Die männlichen Sprossen führen in drei Generationen den Vornamen Simon an erster oder zweiter Stelle. Simon Georg Sina der Ältere (1753-1822) hatte zwei Söhne: aus erster Ehe Georg Simon Sina (1782-1856), aus zweiter Ehe Johann Simon Sina (1804-1869). Mit seinen Söhnen wurde er am 3. April 1818 in den ungarischen Adelsstand erhoben. Mit Georg Simons Sohn Simon Georg Sina dem Jüngeren (1810-1876) starb das Geschlecht aus, da dieser lediglich Töchter hinterließ. Die Familie Sina hat den Kampf ihrer griechischen Heimat um Unabhängigkeit von der Türkei (1821-1827) finanziell unterstützt (Königreich Griechenland 1830). - Besitzungen in Wien und Niederösterreich (daneben zahlreiche andere in Ungarn und Böhmen):
1) 1, Hoher Markt 8-9 (Marc-Aurel-Straße 2, Judengasse 1): Sinapalais (1810/1814-1876; Neubau durch Theophil Hansen 1859/1860); von den Wimpffen 1932 verkauft. 2) 1, Fleischmarkt 20-22 (Wolfengasse 1, Drachengasse)
2): Die ursprünglich hier gestandenen fünf Häuser wurden 1811 beziehungsweise 1814 erworben und 1823 durch einen Neubau ersetzt; die letzten Besitzer waren ab 1856 die Ypsilanti.
3) 1, Lugeck 7 (Rotenturmstraße 6): Großer Federlhof (Erwerbung 1825, Neubau 1845); die letzten Besitzer waren ab 1856 die Wimpffen, die das Objekt 1937 verkauften.
4) 3, Beatrixgasse 3: Besitz 1839-1876 (Georg Simon Sina); Neubau als Reitschule durch Josef Stauffer um 1860, vor 1912 demoliert (heute Baumannstraße).
5) Schloss und Herrschaft Rappoltenkirchen (Bezirk Tulln, Niederösterreich): Erwerbung 1821, Neubau des Schlosses samt Gruft durch Theophil Hansen 1869; der Besitz fiel 1876 an alle vier Erbtöchter (Simon Georg Sina der Jüngere), bei deren Nachkommen er bis in jüngste Zeit verblieb.
6) Schlossberg Mauerbach (Bezirk Wien-Umgebung, Niederösterreich): Erwerbung 1833, Schlossbau 1840 (durch Alois Pichl); 1876 an die Maurocordato vererbt (in deren Besitz bis 1908); 1945 beschädigt und 1957 abgetragen.