Städtische Baumschulen

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Daten zum Objekt

Gegründet wurde der ursprüngliche Betrieb Mitte des 19. Jahrhunderts durch A. C. Rosenthal. In dieser Zeit wurden die erste und zweite Ringstraßenbepflanzung durchgeführt, und zwar zunächst mit Ailanthus altissima, dann mit den noch heute bekannten Baumarten durch die Firma Rosenthal.

Heute sind nur noch Aesculus hippocastanum 'Schirnhoferi' sowie Thuja 'Rosenthalii' als Reste des ehemaligen Sorten- und Artenreichtums dieses Betriebes in einigen Baumschulen erhältlich. Nach Zusammenbruch der k.k.-Monarchie ging die Baumschule, die damals noch zu dem niederösterreichischen Fischerort Albern gehörte, in den Besitz der Gemeinde Wien über.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

Im Zweiten Weltkrieg hatte die Baumschule Albern zahlreiche Bombeneinschläge und schwere Schäden zu verzeichnen.

Die zum Teil als Alleen im Betrieb angelegte Sammlung verschiedenster Straßenbäume sowie die in Form kleiner Parks gestaltete Sammlung von Koniferen und Sträuchern blieb vollständig erhalten und war Pilgerstätte vieler Gehölzliebhaberinnen und -liebhaber und Fachleute.

Obwohl die Glashäuser einfach und eng waren, konnten sich die Kulturerfolge der Gärtnerschaft in der Nachkriegszeit absolut sehen lassen. Neben den Standortkulturen für die öffentlichen Grünflächen blieb immer noch Zeit und Platz, das mittlerweile so kostbare Sortiment Rosenthals durch Vermehrung dieser Gehölze zu erhalten. Auch die früher in regelmäßigen Abständen stattfindenden Hochwässer des nahen Schwechatflusses brachten keinen vernichtenden Schaden.

1967 - Ober St. Veit

Im Jahre 1967 erstand die Gemeinde Wien eine ehemalige Obstanlage des Schauspielers und Regisseurs Willi Forst, welche sich in Ober St. Veit befand. Ein Teil davon, circa vier Hektar, wurde ebenfalls baumschulmäßig genutzt. Da sich dieser für Koniferen noch jungfräuliche Boden und das günstige Klima für Nadelhölzer bestens eignen, wurde die Weiterzucht dieser Kulturen dorthin verlegt.

1969 - Hadersdorf-Mauerbach

Im Jahre 1969 wurde dem Wiener Gartenamt ein ehemaliger Forstjungpflanzenbetrieb in Hadersdorf-Mauerbach zur Nutzung angeboten. Die Lage dieser mitten im Wienerwald gelegenen Flächen war besonders klimatisch und verkehrstechnisch günstig. Diese Lage war eine der wesentlichsten Grundlagen für die heutigen städtischen Baumschulen.

1980 - Schließung des Alberner Betriebs

Der geplante Umbau beziehungsweise die Erweiterung der Hafenanlage in Albern Anfang 1980 war das Ende dieser traditionsreichen Stätte baumschulistischen Wirkens.

Nach einer eingehenden Prüfung der Wirtschaftlichkeit des Baumschulbetriebes wurden mehrere Möglichkeiten zur Verlegung der Baumschule erwogen. In dieser Zeit war der Magistrat der Stadt Wien gezwungen, einen mit Landeskrediten geförderten und infolge wirtschaftlicher Probleme stillgelegten Zierpflanzenbetrieb zu übernehmen. Damit war besiegelt, dass die städtische Baumschule ihren neuen Sitz bis zum Sommer 1999 in Eßling haben sollte.

Trotz eines gesetzlichen Schutzes der Bäume ist in kürzester Zeit ein Großteil des Gehölzbestandes in Albern zugrunde gegangen. Nur verpflanzbare Exemplare konnten gerettet und wieder verwendet werden. Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten wurde der Baumschulbetrieb dreigeteilt und neu organisiert.

Siehe auch: Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten