Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten
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Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten.
Die Magistratsabteilung 42 ist im weitesten Sinn für Gartenanlagen, die Lagerwiesen, den Prater und die sonstige Bepflanzung auf öffentlichen Verkehrsflächen zuständig, ebenso für die gärtnerische Betreuung von Wohnanlagen, Schulen, Kindergärten und Bädern, besorgte gärtnerische Ausschmückungen und Dekorationen, wirkt bei der Stadtplanung ebenso mit wie bei Naturschutz- und Landschaftsschutzpflege und bei der Unterschutzstellung pflanzlicher Naturdenkmäler, aber auch im Bereich des Siedlungs- und Kleingartenwesens und der Förderung der Kleintierzucht.
Aufgabenbereiche
Die Belange des städtischen Gartenwesens und die damit verbundenen Aufgaben wurden bis 1939 im Rahmen der jeweiligen Architekturabteilung besorgt.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1939: Die bisherige Magistratsabteilung 24 wurde auf die neue Abteilung IV/10 und die Abteilung IV/18 (Gartenbetrieb) aufgeteilt. Die Geschäftsaufzählung beinhaltete Entwürfe, gärtnerische Ausführung und Erhaltung, bauliche Herstellung und Verpachtung von Gartenflächen der städtischen Gartenanlagen einschließlich der Baumpflanzung in den Straßen sowie Führung des Gartenbetriebs. In den Jahren 1940[1] und 1941[2] ergaben sich kleinere Veränderungen in der Geschäftsaufzählung.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1941: Abteilung G 24; neuer Sachtitel (Garten- und Parkanlagen).
1942:[3] Änderung des Sachtitels (Garten- und Grünflächenwesen).
1943:[4] Die Abteilung G 24 wurde aus dem Hochbauamt ausgeschieden und gemeinsam mit der Abteilung G 25 dem neugegründeten Grünflächenamt unterstellt. Sie übernahm außerdem die Aufgaben der technischen Gartenerhaltung, die Erhaltung der Betriebsgebäude, Glashäuser, Einfriedungen, Sportanlagen und Spielplätze von der Abteilung G 22.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1945: Magistratsabteilung IV/7; Gartenwesen.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1946 (1948): Magistratsabteilung 42; neue Sachtitel (1946: Gartenanlagen, 1948: Stadtgartenamt). Die Geschäftsaufzählung umfasste Angelegenheiten der städtischen Gartenanlagen (Entwürfe, gärtnerische Ausführung, Erhaltung und Verwaltung), Verwaltung der Betriebsgebäude und Objekte, Betrieb der städtischen Gärtnereien und Baumschule, die gärtnerische Überwachung der Pachtflächen sowie die Erstellung von Gutachten, Ausführung von Dekorationen, Schädlingsbekämpfung, Notstandsgärten und dergleichen.
1949: Mit 15. Dezember wurde die Magistratsabteilung 42 der Geschäftsgruppe VI zugeteilt (bisher Geschäftsgruppe VII).[5]
1951: Mit 6. November wurde die Magistratsabteilung 53, Siedlungs- und Kleingartenwesen, aufgelöst. Ein Teil ihrer Aufgaben wird der Magistratsabteilung 42 übertragen: Mitwirkung bei gartentechnischen Angelegenheiten der Siedlungen und bei der Ausarbeitung entsprechender Projekte, Beratung der Siedler, Förderung der Kleintierzucht, Prämiierungen einschlägiger Art, Antragstellung hinsichtlich der Stadtplanung, soweit es sich um die Schaffung und Erhaltung von Siedlungs- und Kleingartenanlagen handelte.[6]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1956: Erweiterung und teilweise Neuformulierung der Geschäftsaufzählung; hervorzuheben sind: Besorgung des amtlichen Pflanzenschutzes; Mitwirkung bei der Naturschutzpflege, Landschaftsbildpflege und Unterschutzstellung pflanzlicher Naturdenkmäler.
1958: Geringfügige Ergänzung durch die Verwaltung des Schulgartens in Kagran.[7]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1969: Magistratsabteilung 42; Stadtgartenamt. Die Geschäftsaufzählung wurde um zwei Punkte erweitert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1972 (Jänner): Der Erwerb und die Verwaltung von Gast- und Schankgewerbeberechtigungen in städtischen Gartenanlagen kam als neue Aufgabe hinzu.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1975: Als neue Aufgabe kam die Vornahme von Ersatzpflanzungen nach dem Wiener Baumschutzgesetz hinzu.[8]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1979: Es wurde eine deutliche Straffung und Vereinfachung der Geschäftsaufzählung vorgenommen, in der nun auch die Teilbesorgung der Auftragsverwaltung des Bundes hinsichtlich der Bundesstraßenverwaltung aufschien. Die Naturschutzaufgaben waren, abgesehen von der Handhabung des Kulturpflanzenschutzgesetzes, fortan bei der Magistratsabteilung 22 konzentriert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1986: Es erfolgte eine neuerliche sprachliche Überarbeitung der Geschäftsaufzählung.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1987: Im Sinne einer Dezentralisierung der Wohnhäuserverwaltung fiel die Verwaltung der Grünflächen in städtischen Wohnhausanlagen an die Magistratsabteilung 27.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1997 (Jänner): Die Aufgaben in Verbindung mit dem Kulturpflanzenschutzgesetz wurden ausgeweitet, zugleich kamen die Handhabung von Pflanzenschutzgesetz 1995 und Pflanzengutgesetz 1997 sowie die Wahrnehmung der Aufgaben der Bezirksverwaltungsbehörde nach dem Pflanzenschutzmittelgesetz hinzu.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 1999 (Jänner): Der Magistratsabteilung 42 wurde die Gestaltung der Schulverkehrsgärten übertragen.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2003 (Jänner): Die Geschäftseinteilung brachte die Neuformulierung einiger Abschnitte der Geschäftsaufzählung sowie als neue Kompetenz die Beistellung von Sachverständigen hinsichtlich giftrechtlicher Bestimmungen für Pflanzenschutzmittel.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2004 (Jänner): Die Geschäftsaufzählung wurde betreffend die Grundverwaltung und Erhaltung der als Parkanlagen und Grüner Prater genutzten Flächen sowie die Erlassung von Verordnungen nach dem Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetz über den Auslauf von Hunden textlich angepasst.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2008 (Jänner): Die Magistratsabteilung 42 erhielt den neuen Sachtitel Wiener Stadtgärten (bisher: Stadtgartenamt). Es wurde auch eine Änderung der Geschäftsaufzählung durchgeführt.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2010 (Juli): Als neue Aufgabe wurde die selbstständige Vornahme der Überprüfungen von Ersatzpflanzungen nach dem Wiener Baumschutzgesetz und die Umsetzung der Aktion zur Förderung von Dach- und Innenhof- beziehungsweise Vertikalbegrünung in die Geschäftsaufzählung aufgenommen.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2015: Der Absatz betreffend das Führen der städtischen Gärtnereien wurde umformuliert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2017: Die Absätze betreffend die Verwaltung und Erhaltung der als Parkanlagen und Grüner Prater genutzen Flächen sowie die Pflege der Grünanlagen sowie des Baumbestandes wurde abgeändert.
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2018 (März): Mit der ab 31. März 2018 wirksamen Geschäftseinteilung wurde der Absatz betreffend die Erhaltung der Grünanlagen sowie des Baumbestandes abgeändert.[9]
Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien 2021 (Jänner): Mit der am 1. Jänner 2021 wirksamen Geschäftseinteilung kam es zu kleinere Kompetenzänderungen beziehungsweise -klarstellungen betreffend den Aufgabenkatalog der Magistratsabteilung 42.[10]
Entwicklungsübersicht
Vorgeschichte im Rahmen der Architekturabteilung
1916 Fachabteilung IIe - Architekturabteilung
1918 Magistratische Bauamtsabteilung VIa - Architektur
1920 Magistratsabteilung 22 - Architektur (Gruppe V. Technische Angelegenheiten. Technisches Referat)
1921 Magistratsabteilung 22 - Architektur, Gartenwesen und Friedhöfe (Gruppe V. Technische Angelegenheiten. Technisches Referat)
1934 Magistratsabteilung 24 - Architektur, Gartenwesen und Denkmalpflege (Gruppe V. Bauamt. Technische Angelegenheiten)
Magistratsabteilung
1939 Abteilung IV/18 - Gartenbetrieb (Hauptabteilung IV. Bauwesen)
1941 Abteilung G 24 - Garten- und Parkanlagen (Hauptabteilung G. Bauwesen)
1942 Abteilung G 24 - Garten- und Grünflächenwesen (Hauptabteilung G. Bauwesen)
1945 Magistratsabteilung IV/7 - Gartenwesen (Verwaltungsgruppe IV. Stadtbauamt)
1946 Magistratsabteilung 42 - Gartenanlagen (Geschäftsgruppe VII. Baubehördliche und sonstige technische Angelegenheiten)
1948 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe VII. Baubehördliche und sonstige technische Angelegenheiten)
1949 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe VI. Bauangelegenheiten)
1969 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe VIII. Tiefbau)
1973 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe VI. Umwelt und öffentliche Einrichtungen)
1976 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Inneres und Bürgerservice)
1979 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt und Freizeit)
1983 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt und Bürgerdienst)
1987 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt, Freizeit und Sport)
1991 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt und Sport)
1994 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt und Verkehr)
1996 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt und Verkehrskoordination)
2001 Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt (Geschäftsgruppe Umwelt)
2008 Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten (Geschäftsgruppe Umwelt)
2016 Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten (Geschäftsgruppe Umwelt und Wiener Stadtwerke)
2021 Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten (Geschäftsgruppe Klima, Umwelt, Demokratie und Personal)
Video
Quellen
Literatur
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902-1970. Band 1. Wien: Jugend und Volk 1971 (Wiener Schriften, 33), S. 200-203
- Peter Csendes: Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C. Sonderpublikationen, Heft 13), S. 107
Weblinks
Magistratsabteilung 42 - Wiener Stadtgärten
Einzelnachweise
- ↑ Erlass vom 23. Dezember 1940 (HVO 2 - 5525/1940); zusätzlich: Erhaltung der gemeindeeigenen Obstbäume.
- ↑ Erlass vom 28. März 1941 (HVO 2 - 845/1941); zusätzlich: Durchführung der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen im Obst- und Gartenbau.
- ↑ Erlass vom 20. April 1942 (A 2 - 1753/1942).
- ↑ Erlass vom 15. März 1943 (A 2 - 619/1943); vgl. Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1940/1945, S. 303 f.
- ↑ Beschluss vom 15. Dezember 1949 (MD 6337/1949; Pr.Z. 3035/1949); Amtsblatt der Stadt Wien 1950, Nr. 2, S. 6.
- ↑ Beschluss vom 6. November 1951 (MD 6209/1951; Pr.Z. 2662/1951); Amtsblatt der Stadt Wien 1951, Nr. 91, S. 3.
- ↑ Erlass vom 1. Juli beziehungsweise 26. August 1958 (MD 1605/1958 und 3304/1958).
- ↑ MD-3912-1/1974; Genehmigung des Gemeinderats vom 22. November 1974.
- ↑ Siehe Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates: 31. Sitzung des Gemeinderates vom 15.12.2017, Pr.Z. 03857-2017/0001-GIF.
- ↑ Siehe Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates: Beilage zur 3. Sitzung des Gemeinderates vom 16.12.2021, 1100122-2020-GIF.